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Kommentare

Hier finden Sie Kommentare die Experten auf unserem Portal hinterlassen haben.

Torsten Schwarz
Daniel Renggli

Vielen Dank, Thorsten, Thomas Kaiser und Thomas Koch für die zusätzlichen Kommentare zu Personas! Ich hatte mir schon gedacht, dass ich mit dem Satz „Personas haben im Marketing nun wirklich nichts mehr verloren“ provoziere. Es freut mich deshalb umso mehr, dass hier im Großen und Ganzen Einigkeit darüber herrscht, dass Personas höchstens noch „als erster Denkanstoß“ für die Strategieentwicklung oder fürs Briefing von „Product Manager oder Art Director“ oder auch eines Software Development Teams dienen sollten. 
 Ich bin auch der Meinung, dass Alan Cooper die Personas in den 1980er-Jahren für die Softwareentwicklung erfand. Vielleicht haben sie sie bei Leo Burnett erstmalig in der Werbung eingesetzt. Sie sind übrigens auch heute noch Teil der „Empathize“-Phase im Design Thinking-Prozess. Dagegen ist auch nichts einzuwenden, aber wie Thomas Kaiser hier auch schreibt, gibt es heute bessere Ansätze aufgrund aktuell verfügbarer Daten und moderner Technologie. Hierzu möchte ich allerdings anmerken, dass man den Daten von Google nicht blind vertrauen sollte. Das hängt auch mit dem Aussterben der Cookies zusammen – einzig Google hält noch daran fest. 
Und weil Thomas Kaiser hier ein Unternehmen erwähnt, das helfen soll, Zielgruppen besser und empathischer zu erreichen, möchte ich es nicht unterlassen, hier auch Hase & Igel zu nennen, ein international ausgezeichnetes deutsches Unternehmen im Bereich der KI-gestützten Datenanalyse, mit dem ich zusammenarbeite. Deren Tools helfen, den Markt und dessen Akteure besser zu verstehen und Bedürfnisse, Beweggründe und Motivatoren der Zielgruppen auszuwerten, damit diese im geeigneten Kontext, zur richtigen Zeit, im passenden Kanal und auf dem für sie relevanten Medium passgenau angesprochen werden können. 
 Und sollten wir trotzdem nicht ohne Personas können, dann bitte validiert auf regelmäßig erhobenen belastbaren Daten (siehe oben) – und nicht „schlichtweg frei erfunden“ in gut gemeinten Vertriebs- und Marketing-Meetings!

Thomas Koch
Thomas Kaiser

Leider werden Personas oftmals als Alibi erstellt. Der Erfinder der Personas Alan Cooper erstellte diese auf Basis von Interviews mit der Zielgruppe. Oftmals entstehen diese nicht auf Basis von echten Daten oder Interviews.

Wer aber mal in die Zielgruppen bei Google Ads reinschaut, sieht da manchmal erstaunliche Erkenntnisse. Da kann man Interessen, demographische Daten und weitere besuchte Websites und vieles mehr rauslesen, was das mindeste für Personas ist (und Erkenntnisse darüber gibt, wo man vielleicht Partner gewinnen könnte). Damit meine ich nicht offensichtliches wie Eheringe und Hochzeitsanzug und -kleid.

Zudem gibt es mittlerweile die Empathy Maps, die aus meiner Sicht einen sehr viel besseren Ansatz haben. Und selbst die werden bald weiterentwickelt sein. Die Algorithmen können das heute sehr viel besser als Menschen in den Unternehmen, die eine vage Vorstellung von der Zielgruppe haben. Daher sind Empathy Maps dafür eine bessere Methode, da sich daraus auch konkrete Bedürfnisse und Botschaften ergeben.

Die Personas helfen bei dem Problem, dass Unternehmen stets aus ihrem Blickwinkel denken. Als Marketer seit 27 Jahren wurde mir das immer wieder klar. Wir denken immer schon aus der Sicht der Zielgruppe, deswegen sehen wir schon sofort auf der Website typische Fehler. Die Empathy Maps erzwingen mehr schon beim Ansatz den Blickwinkel aus der Zielgruppe heraus (Perspektivwechsel).

Die Daten der Zielgruppen von Google sind beispielweise recht granular und vielfältig, so dass man oftmals erstaunt ist, wie vielfältig Kunden seien können. Daher sind Personas eigentlich nicht mehr so sinnvoll, allenfalls als  ersten Denkanstoß. Empatyh Maps sind besser, aber auch diese beschränkt. Daher sind Daten und deren Auswertung zwingend. 

Unternehmen wir SparkToro (vom SEO-Guru und Moz Gründer Rand Fishkin) machen genau das, datenbasiert. Vielleicht auch ein Zeichen, dass SEO Fachleute stets eine Entwicklungsstufe Schritt voraus sind :-) Wir müssen das, sonst hinkt man am Markt eben hinterher, was nicht gut ist.