Wissensschätze digital entdecken - Multi-Touch-Table macht Wissensvermittlung
Die Fachhochschule St. Pölten hat ein neues Konzept zur Wissensvermittlung realisiert, das herkömmliche Schul- und Museumsdidaktik revolutionieren kann. Ein Team des Instituts für Creative\Media/Technologies entwickelte interaktive Spiele für einen Multi-Touch-Tabletop Computer, die komplexe Information virtuell greifbar machen. Mittels speziellem Interface- und Interaktions-Programm und dem Einsatz hoch entwickelter Digitalfotografie gelang die Umsetzung an einem ersten konkreten Beispiel aus der Archäologie. Dass dieses völlig neue Vermittlungskonzept funktioniert, belegen NutzerInnentests und die Auszeichnung des Projekts mit dem Innovationspreis 2011 der APA-IT-Challenge. Der Fachwelt werden Konzept und Forschungsergebnisse rund um die Entwicklung des Multi-Touch-Tabletops beim internationalen VAST Symposium in Prato (Italien) vorgestellt.
Archäologie ein Kinderspiel? So sieht es jedenfalls aus, wenn mehrere Kinderhände flink auf ein Tisch-Display tappen, das wie eine Felsplatte aussieht. Sie fangen Tiere, bauen Hütten, stellen archaische Figuren-Puzzles zusammen, vergrößern Details, drücken auf Informationen, die sogleich weitere prähistorische Zusammenhänge herstellen. Mit dem Be-greifen digital abgebildeter originaler Steinritzung von vor 5.000 Jahren wird der prähistorische Stamm der Camuner virtuell erlebbar. So wird es den NutzerInnen möglich Räume und Plätze zu betreten, die in natura unzugänglich sind. Diese von der Fachhochschule St. Pölten entwickelte Art von Wissensvermittlung archäologischer Zusammenhänge zeigt, dass aktuelle Forschungsergebnisse spielerisch zugänglich gemacht werden können. Ein erfrischendes didaktisches Konzept für die traditionelle Schul- und Museumspädagogik.
PIXEL & PETROGLYPHEN
Bei der Produktion des ersten Prototyps war es zunächst kein Kinderspiel, dieses spielerische Vermittlungskonzept in einem Multi-Touch-Display Computer zu realisieren. Er zeigt die Abbildung eines Felsabschnitts mit Felsgravuren aus der Bronzezeit (Petroglyphen), die in ihrer digitalen Version zum Begreifen und Spielen anregen. Aktuell stehen vier verschiedene Spielvarianten zur Auswahl, die in enger Zusammenarbeit mit FH-Dozent Dr. Frederick Baker und Dr. Christopher Chippindale (University of Cambridge) konzipiert wurden. Zur Umsetzung dieses Konzepts mussten vom Team des Instituts für Creative\Media/Technologies große Datenmengen bewältigt und Interface- sowie Interaktionsprogramme entwickelt und installiert werden. Derzeit bewegen rund zehn Gigabyte Datenmaterial diesen multi-taktilen "Fels". Mehr als 200 einzelne Digitalaufnahmen waren nötig, um den Originalfelsen inklusive Figuren auf das Display zu bringen. Eine besondere Herausforderung war es, die Figuren, die in den Fels geritzt sind, abzubilden. Mittels Segmentierung erfolgte die Erfassung von bebilderten und nicht bebilderten Felsabschnitten. "Dafür unterzogen wir die Bilder der Petroglyphen einer Pixelklassifikation. Das ist eine Methode, die wir speziell für diese Projektanwendung adaptierten. Sie ermöglicht die Differenzierung von Vorder- und Hintergrund, was bei Felsgravuren schwierig ist, zumal diese in dem selben Material wie die übrige Oberfläche sind.", erläutert FH-Prof. DI Markus Seidl. Doch der gesamte Aufwand zur Entwicklung des Multi-Touch-Tables hat sich gelohnt. Das belegen nicht nur erste BenutzerInnentests, sondern auch die Auszeichnung des Projekts mit dem Innovationspreis 2011 der APA-IT-Challenge.
FORSCHUNG & SPIEL
Mit der Entwicklung dieses Multi-Touch-Tables ist der FH St. Pölten ein Prototyp für spielerischen Informationstransfer gelungen, der sich für die begreifbare Darstellung unterschiedlichster Themengebiete eignet. Zum umfassenden Nutzen der in dieser intensiven Forschungs- und Entwicklungsarbeit steckt, meint FH-Dozent DI Dr. Peter Judmaier: "Besonders die extra zur Abbildung von Felsgravuren entwickelten Systeme leisten einen wesentlichen Beitrag zur weiteren Erforschung und Erhaltung von Petroglyphen. Denn dank dieser können ganze Felspaneele optisch erfasst und eingravierte Figuren exakt lokalisiert und klassifiziert werden." Das wiederum wird in Zukunft auch Vergleiche mit Abbildungen aus anderen Archiven möglich machen. Ein derart umfassender Zugang macht das Projekt für die Fachwelt besonders interessant. Diese erfährt die aktuellen Forschungsergebnisse rund um die Entwicklung des Multi-Touch-Tables beim 12th International Symposium on Virtual Reality, Archeology and Cultural Heritage (VAST 2011), das vom 18. bis 21. Oktober 2011 in Prato, Italien, stattfindet.
Mit diesem Forschungsprojekt leistet die FH St. Pölten nicht nur einen Beitrag für die Erforschung und Erhaltung des Originalfundplatzes der über 140.000 Petroglyphen eines UNESCO Welt-Kultur-Erbes in Norditalien. Auch die Schul- und Ausstellungspädagogik bekommt einen kräftigen Impuls bisherige Methoden der Wissensvermittlung zu überdenken.
Archäologie ein Kinderspiel? So sieht es jedenfalls aus, wenn mehrere Kinderhände flink auf ein Tisch-Display tappen, das wie eine Felsplatte aussieht. Sie fangen Tiere, bauen Hütten, stellen archaische Figuren-Puzzles zusammen, vergrößern Details, drücken auf Informationen, die sogleich weitere prähistorische Zusammenhänge herstellen. Mit dem Be-greifen digital abgebildeter originaler Steinritzung von vor 5.000 Jahren wird der prähistorische Stamm der Camuner virtuell erlebbar. So wird es den NutzerInnen möglich Räume und Plätze zu betreten, die in natura unzugänglich sind. Diese von der Fachhochschule St. Pölten entwickelte Art von Wissensvermittlung archäologischer Zusammenhänge zeigt, dass aktuelle Forschungsergebnisse spielerisch zugänglich gemacht werden können. Ein erfrischendes didaktisches Konzept für die traditionelle Schul- und Museumspädagogik.
PIXEL & PETROGLYPHEN
Bei der Produktion des ersten Prototyps war es zunächst kein Kinderspiel, dieses spielerische Vermittlungskonzept in einem Multi-Touch-Display Computer zu realisieren. Er zeigt die Abbildung eines Felsabschnitts mit Felsgravuren aus der Bronzezeit (Petroglyphen), die in ihrer digitalen Version zum Begreifen und Spielen anregen. Aktuell stehen vier verschiedene Spielvarianten zur Auswahl, die in enger Zusammenarbeit mit FH-Dozent Dr. Frederick Baker und Dr. Christopher Chippindale (University of Cambridge) konzipiert wurden. Zur Umsetzung dieses Konzepts mussten vom Team des Instituts für Creative\Media/Technologies große Datenmengen bewältigt und Interface- sowie Interaktionsprogramme entwickelt und installiert werden. Derzeit bewegen rund zehn Gigabyte Datenmaterial diesen multi-taktilen "Fels". Mehr als 200 einzelne Digitalaufnahmen waren nötig, um den Originalfelsen inklusive Figuren auf das Display zu bringen. Eine besondere Herausforderung war es, die Figuren, die in den Fels geritzt sind, abzubilden. Mittels Segmentierung erfolgte die Erfassung von bebilderten und nicht bebilderten Felsabschnitten. "Dafür unterzogen wir die Bilder der Petroglyphen einer Pixelklassifikation. Das ist eine Methode, die wir speziell für diese Projektanwendung adaptierten. Sie ermöglicht die Differenzierung von Vorder- und Hintergrund, was bei Felsgravuren schwierig ist, zumal diese in dem selben Material wie die übrige Oberfläche sind.", erläutert FH-Prof. DI Markus Seidl. Doch der gesamte Aufwand zur Entwicklung des Multi-Touch-Tables hat sich gelohnt. Das belegen nicht nur erste BenutzerInnentests, sondern auch die Auszeichnung des Projekts mit dem Innovationspreis 2011 der APA-IT-Challenge.
FORSCHUNG & SPIEL
Mit der Entwicklung dieses Multi-Touch-Tables ist der FH St. Pölten ein Prototyp für spielerischen Informationstransfer gelungen, der sich für die begreifbare Darstellung unterschiedlichster Themengebiete eignet. Zum umfassenden Nutzen der in dieser intensiven Forschungs- und Entwicklungsarbeit steckt, meint FH-Dozent DI Dr. Peter Judmaier: "Besonders die extra zur Abbildung von Felsgravuren entwickelten Systeme leisten einen wesentlichen Beitrag zur weiteren Erforschung und Erhaltung von Petroglyphen. Denn dank dieser können ganze Felspaneele optisch erfasst und eingravierte Figuren exakt lokalisiert und klassifiziert werden." Das wiederum wird in Zukunft auch Vergleiche mit Abbildungen aus anderen Archiven möglich machen. Ein derart umfassender Zugang macht das Projekt für die Fachwelt besonders interessant. Diese erfährt die aktuellen Forschungsergebnisse rund um die Entwicklung des Multi-Touch-Tables beim 12th International Symposium on Virtual Reality, Archeology and Cultural Heritage (VAST 2011), das vom 18. bis 21. Oktober 2011 in Prato, Italien, stattfindet.
Mit diesem Forschungsprojekt leistet die FH St. Pölten nicht nur einen Beitrag für die Erforschung und Erhaltung des Originalfundplatzes der über 140.000 Petroglyphen eines UNESCO Welt-Kultur-Erbes in Norditalien. Auch die Schul- und Ausstellungspädagogik bekommt einen kräftigen Impuls bisherige Methoden der Wissensvermittlung zu überdenken.