Grenzen zwischen Engineering und IT lösen sich auf
Die Digitalisierung der Produktions- und R&D-Prozesse sowie des gesamten Product Lifecycles verändert die Anforderungen, die Kunden an Engineering-Dienstleister stellen. 83 Prozent der von Lünendonk befragten Engineering-Dienstleister beobachten, dass insbesondere die Kombination aus Engineering- und IT-Services ein wichtiges Kriterium für die Wahl eines Engineering-Dienstleisters ist. 72 Prozent geben an, dass ihre Kunden sogar explizit eine hohe Softwareentwicklungskompetenz erwarten.
„Infolge des steigenden Anteils von Software in den Produkten und des damit verbundenen immer höheren Bedarfs an Systemintegration, Datenanalysen und IT-Betriebsleistungen, sowie der sich verändernden Kundenanforderungen, werden IT-Services für Engineering-Dienstleister immer wichtiger“, beobachtet Mario Zillmann, Partner bei Lünendonk und Studienautor die Entwicklung am Engineering-Markt. Derzeit erzielen die Engineering-Dienstleister im Durchschnitt bereits 16,3 Prozent ihrer Umsätze mit IT-Services wie IT-Consulting, Softwareentwicklung und Systemintegration.
„Dieser Anteil wird in den kommenden Jahren infolge der sich durch die Digitalisierung verändernden Kundenanforderungen stark ansteigen“, ist sich Mario Zillmann sicher. Aber auch der Umsatzanteil mit Embedded Systems, ein klassisches Tätigkeitsfeld von Engineering-Dienstleistern, steigt: Im Corona-Krisenjahr 2020 konnten die befragten Engineering-Dienstleister ihre Umsatzanteile mit der Entwicklung und Einführung von Embedded Systems deutlich erhöhen – und zwar von 10,5 Prozent (2019) auf 11,3 Prozent (2020). „Wesentliche Gründe für diese Entwicklung sind – trotz Umsatzrückgängen um knapp 14 Prozent im Durchschnitt – im Jahr 2020 getätigte Investitionen in die digitale Transformation, vor allem im Wandel zur Industrie 4.0“, begründet Zillmann den Anstieg.
Das sind Ergebnisse der Lünendonk-Studie „Der Markt für Engineering Services in Deutschland“, die in Zusammenarbeit mit den Engineering-Dienstleistern Brunel, Capgemini Engineering, EDAG und Modis erstellt wurde.
Engineering-Dienstleister richten Portfolio auf veränderte Nachfrage aus
Die Lünendonk-Studie zeigt auch, dass die ebenfalls befragten Industrieunternehmen vor allem in der Produktentwicklung, der Digitalisierung der Operational Technology und der damit verbundenen OT/IT-Integration große Zukunftsaufgaben und Herausforderungen sehen. Allerdings fehlen ihnen auch Digital-Expertinnen und -Experten für die Umsetzung dieser Aufgaben, so dass sie von steigenden Ausgaben für externe Dienstleister ausgehen.
Dementsprechend erwartet ein überwiegender Teil der Engineering-Dienstleister durch die Themen „Digital Engineering“, „Cloud-native Softwareentwicklung“ und „Agile Softwareentwicklung“ einen hohen bis sehr hohen Einfluss auf den zukünftigen Geschäftserfolg.
Mario Zillmann fasst zusammen: „Die Grenzen zwischen Engineering und IT werden immer mehr verschwimmen, weil sich die Projektinhalte selbst sowie die für deren Umsetzung erforderlichen Kompetenzen zunehmend überschneiden“.
Zur aktuellen Lünendonk-Studie
Für die Lünendonk-Studie 2021 „Der Markt für Engineering Services in Deutschland“ wurden neben 24 führenden Engineering-Dienstleistern auch 100 Verantwortliche für den Einkauf von Engineering Services aus Unternehmen des gehobenen Mittelstands und aus Konzernen befragt. Engineering-Dienstleister und deren Kunden erhalten dadurch wichtige Kennzahlen und umfassende Informationen für ihre Planung.
Die Studie kann ab sofort unter www.luenendonk.de zum Preis von 2.200 Euro zzgl. MwSt. erworben werden.