Robotik bei der Weinlese
Die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) führt in der Premiumweinlage im Thüngersheimer Scharlachberg, hochmoderne Maschinen vor, welche die Winzer bei der Ernte unterstützen sollen. In der Landwirtschaft sind Lenkhilfen, Spurhalteassistenten und andere Hilfssysteme längst gang und gäbe. Im Bereich der Sonderkulturen, wozu auch der Weinbau zählt, sieht es dagegen noch deutlich altertümlicher aus. Mittlerweile gibt es jedoch erste Prototypen, die auch für den Weinbau den Einsatz moderner Technik möglich machen, „dazu zählen neben dem Einsatz von Robotik zur autonomen Beikrautregulierung auch intelligente Hacktechnik mit 3D-Lasererkennung zur Bearbeitung von Raumkulturen wie in der Rebzeile oder in der Obstplantage“, so Dr. Daniel Heßdörfer vom Institut für Weinbau und Oenologie.
Beikrautregulierung ohne Glyphosat
Seit dem Glyphosatausstieg machen Beikräuter wie Gänsefuß und Amarant den Winzern wieder mehr zu schaffen. Diese konkurrieren mit den Weinreben um wertvolle Nährstoffe und Wasser. Mit den neuen Maschinen sollen die Beikräuter nun leicht entfernt werden können, ohne dabei die Weinreben zu verletzten. Die Kombination aus mechanischen Komponenten und Software soll die sonst anstrengende Arbeit vereinfachen.
Gesetzgebung hinkt hinterher
Während die Technik immer ausgereifter wird, ist die notwendige Gesetzgebung für autonomes Fahren im Weinberg noch in den Kinderschuhen und nur unter strengen Auflagen möglich. Momentan dürfen vollständig autonome Schlepper nur genutzt werden, wenn ein Fahrer auf der Maschine sitzt, der im Notfall eingreifen kann. Dr. Heßdörfer erwartet für die Zukunft noch einiges mehr: „Denkbar ist, dass in wenigen Jahren selbstständig fahrende Systeme für den Bereich der Spezialkulturen verfügbar sind, die Winzer und Obstbauern bei der Bodenbearbeitung, Erkennung von Krankheiten und Schädlingen sowie beim Pflanzenschutz unterstützen“.