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Digitalwirtschaft zuversichtlich vor der CeBIT

8 von 10 Unternehmen erwarten steigende Umsätze. Partnerland China ist der am schnellsten wachsende ITK-Markt.
bitkom | 28.01.2015
Die Stimmung bei den Unternehmen der Digitalwirtschaft ist wenige Wochen vor der CeBIT ausgesprochen gut. 8 von 10 Unternehmen (79 Prozent) erwarten in den kommenden sechs Monaten steigende Umsätze. Nur 7 Prozent rechnen mit Umsatzeinbußen. Der BITKOM-Index bleibt damit gegenüber dem Sommer unverändert auf 72 Punkten, vor einem Jahr hatte er bei 67 Punkten notiert. Das geht aus der aktuellen Konjunkturumfrage des BITKOM hervor, die heute in Hannover vorgestellt wurde. „Sechs Wochen vor der CeBIT ist die Stimmung bei den meisten Unternehmen noch etwas besser als vor einem Jahr“, sagte BITKOM-Präsident Prof. Dieter Kempf auf der Pressekonferenz zur „CeBIT Preview“ in Hannover. „Wir sehen in unserer Branche allerdings eine deutliche Spreizung zwischen den Segmenten, die sich sehr unterschiedlich entwickeln.“ Besonders positiv gestimmt sind IT-Dienstleister und Software-Anbieter, von denen 86 bzw. 84 Prozent mit einem Umsatzplus rechnen. Gerade einmal 4 bzw. 5 Prozent gehen von einem Minus aus. Zurückhaltender sind die Hardware-Hersteller, von denen 70 Prozent steigende und 13 Prozent fallende Umsätze erwarten. Am skeptischsten sind die Anbieter von Kommunikationstechnik. Hier rechnen 61 Prozent mit einem Plus beim Umsatz, 18 Prozent mit einem Minus.

Die insgesamt guten Geschäftserwartungen in der Branche knüpfen nahtlos an die günstige Entwicklung im zweiten Halbjahr 2014 an. Rund drei Viertel der Unternehmen (74 Prozent) berichten von Umsatzsteigerungen zwischen Juli und Dezember, 12 Prozent von rückläufigen Umsätzen. Auch für diesen Zeitraum berichten IT-Dienstleister und Software-Unternehmen überdurchschnittlich häufig von wachsenden Umsätzen, während etwa bei den Anbietern von Kommunikationstechnik 61 Prozent steigende, aber 24 Prozent sinkende Umsätze verbucht haben. Für das Gesamtjahr 2015 erwarten 85 Prozent der ITK-Unternehmen steigende und 4 Prozent sinkende Umsätze.

Auch der Anteil der Unternehmen, die im laufenden Jahr neue Stellen schaffen wollen, ist erneut gewachsen. 68 Prozent planen neue Mitarbeiter einzustellen (2014: 63 Prozent), nur 5 Prozent (2014: 7 Prozent) gehen von Personalabbau aus.

Das Messe-Schwerpunktthema „d!conomy“ benennt nach Ansicht des BITKOM die derzeit größte Herausforderung und Chance, vor der Wirtschaft und Gesellschaft stehen. „Es geht darum, die umfassende digitale Transformation zur d!conomy aktiv zu gestalten“, so Kempf. Nach einer BITKOM-Umfrage sind zwei Drittel der Bundesbürger überzeugt, dass die Digitalisierung alles in allem mehr Chancen als Risiken birgt.

Aus dem diesjährigen CeBIT-Partnerland China kommen eine Reihe Internetkonzerne wie Alibaba oder Baidu, die diese digitale Transformation vorantreiben. Zudem ist China der weltweit am schnellsten wachsende ITK-Markt. Der Umsatz mit Produkten und Diensten der Informationstechnologie und Telekommunikation in der Volksrepublik hat 2014 nach EITO-Prognosen um 14,7 Prozent auf 315 Milliarden Euro zugelegt. Zum Vergleich: Der ITK-Markt in den USA ist demnach um 3,3 Prozent gewachsen, in der EU beträgt der Anstieg nur 0,4 Prozent. Zugleich ist China für Deutschland seit Jahren mit großem Abstand das bedeutendste Lieferland für ITK-Produkte. Aus der Volksrepublik wurden allein in den ersten neun Monaten 2014 Waren im Wert von 14,4 Milliarden Euro eingeführt. „Die CeBIT ist ein hervorragender Ort gerade für kleine und mittelständische Unternehmen aus beiden Ländern um sich auszutauschen und neue, internationale Märkte zu erschließen“, so Kempf.

Methodik: Grundlage der Angaben ist die halbjährlich von Bitkom Research durchgeführte Konjunkturumfrage unter ITK-Unternehmen. Die Marktprognosen basieren auf Untersuchungen des European Information Technology Observatory (EITO). EITO liefert aktuelle Daten zu den weltweiten Märkten der Informationstechnologie, Telekommunikation und Unterhaltungselektronik. EITO (www.eito.com) ist ein Projekt der Bitkom Research GmbH in Zusammenarbeit mit den Marktforschungsinstituten IDC und GfK.