Wie Meta das Reputations-Desaster von X vermeiden will
- Meta stoppt Fact-Checking und lockert Content-Moderation zugunsten der Meinungsfreiheit
- Neue Tools sollen problematische Anzeigenplatzierungen für Werbekunden verhindern
- Lockerungen könnten Nutzer- und Werbeverluste durch mehr Risiken auslösen
Meta, die Muttergesellschaft von Facebook und Instagram, hat angekündigt, ihre Richtlinien zur Inhaltsmoderation zu lockern und ihr Fact-Checking-Programm einzustellen, berichtet CBS Austin. Diese Entscheidung soll die Meinungsfreiheit fördern und Fehler bei der Entfernung von Inhalten reduzieren. Stattdessen setzt Meta auf ein Community-Notes-System, ähnlich wie es Elon Musk auf X (ehemals Twitter) eingeführt hat. Kritiker befürchten jedoch, dass die gelockerten Richtlinien zu einem Anstieg von Hassrede und Fehlinformationen führen könnten, was bereits bei X zu erheblichen Problemen und einem Rückzug von Werbekunden geführt hat.
Um ähnliche Probleme zu vermeiden, arbeitet Meta eng mit Werbepartnern zusammen und stellt Tools bereit, die sicherstellen sollen, dass Anzeigen nicht neben problematischen Inhalten erscheinen. Dennoch bleibt unklar, ob diese Maßnahmen ausreichen, um das Vertrauen großer Marken zu sichern, die jährlich Milliarden in digitale Werbung investieren. Meta besitzt nach Google den zweitgrößten Marktanteil im Bereich digitale Werbung in den USA und bietet durch seine Reichweite und gezielte Ansprache weiterhin Vorteile für Werbekunden.
Die Änderungen werden auch als Reaktion auf politische Dynamiken gesehen. Mit der Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus und der Kontrolle des Kongresses durch die Republikaner sieht sich Meta unter Druck, Vorwürfe der Voreingenommenheit gegen konservative Ansichten zu entkräften und eine stärkere staatliche Regulierung durch Section 230 zu vermeiden. Ob die Strategie aufgeht, bleibt ungewiss – sie birgt Risiken für Nutzerbindung, Werbeumsätze und die Plattformdynamik.