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Werbung mit gefälschten Promi-Interviews

Betrüger nutzen gefälschte Promi-Interviews auf Social Media, um Nutzer auf Fake-Investmentseiten zu locken und erreichen hohe Reichweiten.
02.07.24

- Fake-Interviews mit Promis locken täglich 200.000 Österreicher auf betrügerische Seiten
- 246 betrügerische Anzeigen mit Promi-Namen in 2 Tagen in Meta-Werbebibliothek gefunden
- Betrüger nutzen gehackte, verifizierte Social-Media-Konten


Gefälschte Anzeigen, die prominente Persönlichkeiten darstellen, werden zunehmend zur Werbung für betrügerische Investmentportale verwendet. Diese Masche erreicht allein in Österreich täglich 200.000 Menschen und nutzt dabei insbesondere soziale Medien wie Facebook und Instagram. Laut Recherchen des Informationsportals Watchlist Internet, das über Online-Betrugsfälle aufklärt, hat sich diese Methode als äußerst effektiv erwiesen.


Vorgehensweise der Betrüger
Die Betrüger erstellen gefälschte Interviews und Artikel, die Prominente wie Barbara Fleißner oder Gerald Grosz zeigen, und schalten diese als Anzeigen auf sozialen Medien und seriösen Websites. Diese gefälschten Inhalte erwecken den Anschein, dass die Prominenten die beworbenen Investmentplattformen unterstützen. In einer Analyse der Meta-Werbebibliothek wurden innerhalb von zwei Tagen 246 solcher betrügerischen Anzeigen gefunden. Die Anzeigen erzielten hohe Reichweiten, wobei die Beiträge mit Gerald Grosz beispielsweise 141.636 Personen erreichten.


Ausmaß des Betrugs
Zwischen Januar und April 2024 wurden insgesamt 9000 betrügerische Anzeigen entdeckt, die 25 verschiedene prominente Persönlichkeiten nutzten. Diese Anzeigen lenken die Nutzer auf Webseiten, die echten Nachrichtenportalen ähneln. Diese Seiten sind jedoch gefälscht und dienen ausschließlich dazu, die Nutzer zu betrügerischen Investmentplattformen zu führen. Die URLs dieser Seiten sind oft der erste Hinweis darauf, dass es sich um Fälschungen handelt.


Methoden zur Umgehung von Sicherheitsmechanismen
Die Betrüger nutzen gehackte, verifizierte Konten auf sozialen Medien, um den internen Prüfprozess der Plattformen zu umgehen. Diese verifizierten Konten haben viele Follower und wirken auf den ersten Blick vertrauenswürdig. Dadurch fällt es den Plattformen schwer, die betrügerischen Anzeigen sofort zu erkennen und zu entfernen. Die Links in diesen Anzeigen sind oft verschleiert oder führen zu vermeintlichen Zeitungsartikeln, die über die beworbenen Investmentplattformen berichten.


Empfehlungen zur Vorsicht
Watchlist Internet empfiehlt, verdächtige Anzeigen zu melden und bei einer Investition auf diesen betrügerischen Plattformen sofort Strafanzeige bei der Polizei zu erstatten und die Bank zu kontaktieren, um das investierte Geld zurückzuholen. Nutzer sollten besonders wachsam sein, wenn Anzeigen Prominente oder außergewöhnlich hohe Gewinne bewerben.