Google greift in Algorithmus ein
- Ladenzeile schließt aufgrund massiver Sichtbarkeitsverluste bei Google Ende Juni
- Google manipulierte 2014 den Algorithmus, was zu Ladenzeiles Rückgang führte
- Idealo fordert fairen Wettbewerb durch den Digital Markets Act ein
Die angekündigte Schließung von Ladenzeile bis Ende Juni aufgrund dramatischer Sichtbarkeitsverluste bei Google hat die Online-Marketing- und SEO-Community aufhorchen lassen. Idealo-Mitgründer Albrecht von Sonntag erläutert in einem Interview die Hintergründe: Bereits 2013 reichte Idealo eine Beschwerde gegen Google bei der EU-Kommission ein, die das Google-Shopping-Verfahren auslöste. Dieses Verfahren hat Google jedoch genutzt, um den eigenen Traffic zu steigern und Wettbewerber durch Algorithmusmanipulation zu benachteiligen. Insbesondere seit 2014 verschlechterte sich die Sichtbarkeit von Ladenzeile drastisch, was zu einem schrittweisen Abbau von Mitarbeitern und Innovationskraft führte. Kritik gibt es auch an der mangelnden Anpassungsfähigkeit und dem Verlust des einstigen Alleinstellungsmerkmals von Ladenzeile als visuelle Suchmaschine.
Von Sonntag betont zudem, dass das Unternehmen durch den Digital Markets Act auf EU-Ebene versucht habe, fairen Wettbewerb zu fördern, jedoch auf politische und juristische Hürden gestoßen sei. Die Markteinführung des DMA im Jahr 2024 habe bisher gemischte Ergebnisse gezeigt, wobei einige Gatekeeper sich den neuen Regeln fügten, während andere Schlupflöcher ausnutzen. Idealo musste sich auch strategisch neu ausrichten, indem es sich von der Idee eines eigenen Marktplatzes distanzierte und stattdessen den Fokus auf Preisvergleiche legte, um die Vielfalt der Händler zu unterstützen und Interessenkonflikte zu vermeiden.
Abschließend verdeutlicht Albrecht von Sonntag, dass Idealo weiterhin für Transparenz und faire Bedingungen im digitalen Markt kämpfen werde, auch wenn Herausforderungen wie Lobbyarbeit und komplexe regulatorische Rahmenbedingungen bestehen bleiben.