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Champions-League-Finale verspricht hohe Einschaltquoten

Fußballlandschaft hat sich durch Verfügbarkeit zusätzlicher Gelder für Medienrechte verändert.
Champions-League-Finale verspricht hohe Einschaltquoten © Freepik / jannoon028
 

Laut Nielsen verfolgten fast 106 Millionen Menschen das Finale der UEFA Champions League (UCL) 2018 zwischen Real Madrid und dem FC Liverpool – die höchste Einschaltquote der letzten fünf Champions-League-Finals. Es war der dritte UCL-Titel in Folge für den spanischen Rekordmeister, bereits der vierte Titel in fünf Jahren, und der fünfte UCL-Titel in Folge für eine Mannschaft aus der La Liga. 
 
Seitdem haben jedoch die Teams der englischen Premier League (EPL) das Ruder übernommen, denn sie konnten seit 2018 fünf der acht Champions-League-Endspiele für sich entscheiden und zwei der letzten drei Wettbewerbe gewinnen. Dieser Erfolgstrend der Premier-League-Vereine auf internationaler Ebene geht einher mit einem Zuwachs bei den Einnahmen aus den Medienrechten für den Wettbewerb. Dies hat dazu geführt, dass Liverpool, Manchester City und Chelsea der angestammten Elite von Real Madrid, Bayern München und dem FC Barcelona den Rang in Europa streitig gemacht haben.

Laut Euro Club Index von Nielsen Gracenote treffen im diesjährigen Champions-League-Finale zum ersten Mal seit dem Endspiel zwischen dem FC Barcelona und Manchester United im Jahr 2011 zwei der drei besten Mannschaften Europas aufeinander. Neun der 20 besten Spieler der Welt, die im Global Player Index von Gracenote aufgeführt sind, werden beim diesjährigen Titelkampf mit von der Partie sein.

Die Besten der Besten - Englische und spanische Vereine stellen den überwiegenden Teil der besten Spieler der Welt

Laut Global Player Index von Gracenote spielen mehr als zwei Drittel der Top-200-Spieler in der EPL und der La Liga. Die Premier League ist die bevorzugte Anlaufstelle für die besten Spieler der Welt, denn 55 der 100 größten Spieler sind hier zu finden.

In Liverpool spielen laut Global Player Index sechs der zehn besten Spieler der Welt, darunter der dreimalige afrikanische Spieler des Jahres Mohamed Salah (Platz 2), der englische Verteidiger Trent Alexander-Arnold (Platz 4), der brasilianische Torhüter Alisson (Platz 6), der schottische Kapitän Andrew Robertson (Platz 7), der senegalesische Flügelspieler Sadio Mané (Platz 9) und der niederländische Innenverteidiger Virgil van Dijk (Platz 10). Der portugiesische Stürmer Diogo Jota komplettiert das Liverpooler Aufgebot in den Top 20 des Global Club Index.
 
Real Madrid hat mit dem französischen Stürmer Karim Benzema die aktuelle Nummer eins im Global Player Index am Start. Der brasilianische Flügelspieler Vinícius Júnior liegt auf Platz 13, der belgische Torhüter Thibaut Courtois befindet sich mit Platz 21 nur knapp außerhalb der Top 20.

Ein würdiges Finale

Das UCL-Finale ist das Vereinsspiel mit den meisten Zuschauern weltweit und bietet Marken und Rechteinhabern eine solide Einnahmequelle. Die UCL verschafft den Teams und ihren Sponsoren Zugang zu einer breiteren Gruppe von Zuschauern und Fans, die sie ansonsten jede Woche in ihren heimischen Ligen sehen würden. 
 
Wie hoch ist der Wert dieser Rechte? Ein Beispiel dafür ist der britische Pay-TV-Sender BT Sport, der einen Vertrag über 1,5 Mrd. US-Dollar für die exklusiven Übertragungsrechte während der UCL, der Europa League und der neuen drittklassigen Europa Conference League von 2021 bis 2024 abgeschlossen hat.

Mehr Medienrechte + hochkarätige Spieler = Erfolg

Seit dem Verkauf des Medienrechtepakets 2010–13 für fast 5 Mrd. US-Dollar konnte die Premier League den Wert ihrer nationalen und internationalen Medienrechte um über 170 % auf 12,8 Mrd. US-Dollar für das Paket 2022–25 steigern.
 
Die Medienrechte für 2013–16 stiegen um 59,4 % auf insgesamt 7,6 Mrd. US-Dollar, bevor sie für das Paket 2016–19 um weitere 55,1 % auf 11,7 Mrd. US-Dollar stiegen. Das Paket für 2016–19 wurde größtenteils durch den Anstieg der inländischen Gebühren um 64,9 % und den Anstieg des internationalen Pakets um 44 % begünstigt.
 
Zu Beginn der Saison 2018/19, in der Liverpool als erster englischer Verein seit 2012 den UCL-Titel gewann, teilten sich die EPL-Teams 7 Mrd. US-Dollar mehr an Medienrechtegebühren als ein Jahrzehnt zuvor. Die globale Fußballlandschaft hat sich durch die Verfügbarkeit zusätzlicher Gelder für Medienrechte verändert.

Nach acht aufeinanderfolgenden Spielzeiten als beste Liga in Europa musste die La Liga ihre Position an die Premier League abtreten, die ihre dritte Saison in Folge an der Spitze des Euro Club Index-Rankings von Gracenote beendet. Liverpool rangiert nicht länger außerhalb der Top 10 des Euro Club Index, wie es noch 2018 der Fall war. Die Reds sind inzwischen der beste Club der Welt, während Real Madrid nunmehr auf Platz drei steht.

Die einzige Mannschaft aus der Premier League in den Top 5 des Euro Club Index im Mai 2018 war Manchester City auf Platz 5. Mittlerweile belegen Vereine aus der Premier League drei der ersten fünf Plätze, wobei Manchester City (Platz 2) und Chelsea (Platz 5) zusammen mit Tabellenführer Liverpool zu dieser Elitegruppe gehören. Vor vier Jahren belegte die La Liga die beiden ersten Plätze im Euro Club Index, aber heute gehört nur noch Real Madrid zu den ersten fünf. Im Rahmen der Top 20 dominieren im Jahr 2022 die Premier League und die La Liga mit sechs bzw. fünf Teams. Kein anderer Wettbewerb hat mehr als drei Mannschaften in den Top 20.

Fazit

Gracenote schätzt, dass Liverpool eine 55%ige Chance auf den Sieg hat, was zum großen Teil darauf zurückzuführen ist, dass es der EPL gelingt, die höchste Qualität auf den Platz zu bringen.

Obwohl Liverpool vor dem größten Vereinsspiel des Jahres im Vorteil ist, kann natürlich noch einiges passieren. Real Madrid verfügt laut Angaben von Gracenote über den gefragtesten Spieler des Universums, und es bedarf nur eines brillanten Moments, um einen hoch favorisierten Gegner unter Tränen vom Platz zu jagen. Im Halbfinale Anfang des Monats musste Manchester City diese Erfahrung auf schmerzhafte Weise selbst machen.