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Backlink-Management in KI-Zeiten

Was guten Content heute ausmacht und welche Faktoren für das Ranking bei Google wichtiger geworden sind.
André Hehemann | 08.06.2023
Backlink-Management in KI-Zeiten © Freepik / chatchy4406
 

Die Marketing-Welt vor künstlicher Intelligenz war so einfach: Wer gute Texte schreibt, rankt bei Google auf Seite eins. Wer bei einer Suchanfrage auf Seite eins landet, wird von der Zielgruppe gefunden.

Individueller Content mit echtem Mehrwert wird relevanter für das Ranking

Durch künstliche Intelligenz wie ChatGPT lassen sich Website-Texte heutzutage innerhalb weniger Sekunden schreiben. Dies verändert die Anforderungen an Content, damit er Sichtbarkeit bei Suchmaschinen erzeugt. 

Warum und was verändert sich? Zum einen lassen KI-Texte häufig einen echten Mehrwert vermissen. Denn der Output ist immer nur so gut wie der Input, also das Briefing. Es besteht also die Gefahr, dass die User Intention nicht (ausreichend) berücksichtigt wird oder Zusammenhänge, die erfahrene Redakteur:innen im Schreibprozess aufgedeckt hätten, fehlen. Zum anderen wird beispielsweise Google bald mit hoher Wahrscheinlichkeit KI-Texte identifizieren können. Erfüllen diese dann nicht die Such-Anforderungen, werden sie downgegraded – was in einer schlechteren Bewertung der Website und damit weniger Sichtbarkeit resultiert. Schließlich ähneln sich viele dieser Texte stilistisch, da sie ja buchstäblich aus einer Feder stammen. Individualität im Content ist wegen künstlicher Intelligenz also wichtiger denn je.

Natürlich bedeutet das nicht, dass KI-Content gemieden werden sollte. Es ist nur ein Bewusstsein nötig, dass das zwar die Basis, aber nicht das Ergebnis sein sollte. Ein SEO-Profi sollte die KI-Texte vor der Veröffentlichung prüfen und auch für ihre jeweilige Zielsetzung optimieren. Wie oben beschrieben, haben dabei Mehrwert und Individualität an Relevanz gewonnen. Ob der Content individuell ist und einen Mehrwert bietet, prüft Google mittlerweile auch vermehrt anhand des Userverhaltens. Für das Ranking in den SERPs ist nicht mehr nur die Keyworddichte und Verweildauer relevant, sondern auch, ob die User interagieren (in welcher Form auch immer: Anmeldung zum Newsletter, Registrierung oder Kauf). 

Backlink-Management kann über Platz 1 oder Platz 100 entscheiden

In der Vergangenheit gab es, auch aufgrund verschiedener Google-Updates, immer wieder Diskussionen um die Einflussstärke von Backlinks auf Suchmaschinenrankings. In Zeiten von KI-Texten und viel Content kann ein gutes Backlink-Management heute mehr denn je das Zünglein an der Waage sein.

Neben den üblichen Rankingfaktoren bezieht der Crawler auch vermehrt externe Verlinkungen und den dadurch gewonnenen Trustwert in die Analyse ein (so zum Beispiel die Metrik „Trust Flow“ bei Majestics). Hier schließt sich der Kreis: Denn gute Backlinks erhält man nur mit gutem Content – und so können sich Marken von den künstlich generierten Texten der Wettbewerber absetzen. 

Im modernen Backlink-Management ist zudem der „Match“ entscheidend. Während ChatGPT unfassbare Mengen an Content generieren kann, gilt bei Outbound-Links nach wie vor Qualität statt Quantität. 

KI-Tools können das Backlink-Management unterstützen

KI ist aktuell noch nicht in der Lage, diese Qualität zu bewerten. Sie kann zwar Performance-Daten wie den Domain-Autoritäts-Wert ziehen und sortieren. Ob eine Website aber wirklich für die jeweilige Zielsetzung des Unternehmens geeignet ist, können nur diejenigen entscheiden, die die Marketing-Strategie kennen.

Dabei können und sollten sie sich aber Unterstützung von intelligenten Tools holen, die themenrelevante und vertrauenswürdige Webseiten für die Platzierung von Outbound-Links vorschlagen. Unter anderem Ahrefs, Semrush und Majestics leisten hier bereits gute Arbeit. Die Programme analysieren die Backlinks auf anderen Websites und stellen so sicher, dass sie keine schädlichen Auswirkungen auf die SEO für Ihre Website haben. Dadurch vermeiden Sie, dass Ihre Website von Google abgestraft wird.

Sichtbarkeit an Themenrändern kann den Unterschied machen

Die Jagd nach Sichtbarkeit drängt Unternehmen an Themenränder. Das muss aber nichts Schlechtes sein. Warum? Für viele Unternehmen ist es durch den Einsatz von ChatGPT und Co. leichter geworden, sich zu den bekanntesten bzw. aktuellsten Themen zu positionieren. Weil es dadurch schwieriger wird, auf Google Seite eins zu ranken, kann es Sinn machen, sich an die Ränder dieser Themen zu bewegen. Also: Statt ebenfalls über KI-Ethik zu schreiben, wäre es vielleicht besser, spezielle Anwendungsfelder, die die KI-Ethik betreffen, zu analysieren. Dieser ungewöhnliche Content hilft dann auch wiederum, qualitative Backlinks aufzubauen. Denn vertrauenswürdige Webseiten verlinken gerne auf andere Webseiten, wenn diese ihren Leser:innen einen Mehrwert bieten und nicht das gleiche Thema zum fünften Mal wiederkäuen. 

Fazit: Content und Backlink-Management werden in Kombination wichtiger für die Sichtbarkeit

Ganz so einfach, wie in der Einleitung beschrieben, war und ist Marketing natürlich nicht. Einig sind wir uns aber wohl alle, dass Sichtbarkeit der Schlüssel für Erfolg ist. Die Faktoren für diese Sichtbarkeit verändern sich jedoch in Zeiten von KI, vor allem von ChatGPT, aber auch von Bild- und Video-Generatoren. Content ist nach wie vor ein Kernelement zur Bewertung von Websites, benötigt heutzutage aber mehr Individualität und Mehrwert. Können Texte dies vorweisen, sind sie für Backlinks auf qualitativ hochwertigen externen Websites interessant. KI-Texte hingegen werden leicht als solche erkannt und in der Regel nicht von High-Trust-Websiten verlinkt. 

Am Ende kann dieser Rankingfaktor entscheidend sein, ob eine Website auf Seite eins oder Seite 10 bei Google landet. Deshalb gewinnt das Backlink-Management in Zeiten von ChatGPT & Co. für den Marketing-Erfolg an Bedeutung.