print logo

Bitkom Research-Studie: KI etabliert sich in der Arbeitswelt

Die Ergebnisse der Bitkom Research-Studie zeigen eine durchweg positive Entwicklung hinsichtlich der Nutzung von Künstlicher Intelligenz.
Fiverr | 10.03.2025
© Fiverr
 

Fiverr veröffentlicht heute die Ergebnisse einer Umfrage, die das Unternehmen durch Bitkom Research in Deutschland unter über 500 Freelancer:innen und über 300 Führungskräften aus allen Branchen, z.B. Industrie, Dienstleistungen und Handel, durchführen lassen hat. Beleuchtet werden die aktuellen Herausforderungen von Unternehmen hinsichtlich ihrer digitalen Transformation, die potenziellen Auswirkungen von generativer KI auf die Arbeit und Auftragslage bei Freelancer:innen sowie die Erwartungen an die neue Bundesregierung.

 

KI als wertvolle Unterstützung

Die Ergebnisse der Bitkom Research-Studie zeigen eine durchweg positive Entwicklung hinsichtlich der Nutzung von Künstlicher Intelligenz: Freelancer:innen haben die neuen Möglichkeiten, die Generative KI bietet, erfolgreich in ihre Arbeitsweise integriert. Sie selbst, wie auch ihre Kund:innen profitieren davon. Laut Studie nutzen mehr als sechs von zehn (63 %1) Freiberufler:innen mindestens einmal im Monat oder häufiger KI-Tools. Fast ein Viertel der Befragten (22 %) setzt diese sogar täglich ein. Sieben von zehn Freelancer:innen (74 %) betrachten KI-Tools als wertvolle Unterstützung, die ihre Produktivität steigern kann. Von einer Verbesserung der Qualität ihrer Arbeit durch den Einsatz von KI-Tools berichten fast zwei Drittel (65 %). Rund zwei Drittel der befragten Freelancer:innen (66 %) sehen Generative KI als Chance für ihre berufliche Arbeit und zukünftige Aufträge. 

 

KI ist kein Ersatz für menschliche Kreativität

Wurde KI in der Arbeitswelt zunächst teils skeptisch betrachtet, zeigt sich in der Bitkom Research-Studie, dass Freelancer:innen die Vorteile von KI-Tools bereits schätzen. Zwei Drittel (66 %) der befragten Freelancer:innen sind überzeugt, dass KI niemals die Kreativität eines Menschen ersetzen kann. 

 

„Diese Überzeugung teilen wir. Kreativität ist von Natur aus menschlich. Kreativ zu sein, erfordert ausgesprochen menschliche Qualitäten wie aktives Zuhören, distanziertes Beobachten, Geduld und die Fähigkeit, eine Balance zwischen Experimentieren und Vollendung herzustellen“, bestätigt Micha Kaufman, CEO und Gründer von Fiverr. „Allerdings setzen wir mit Fiverr Go auf KI-Tools, die es Kreativen ermöglichen, ihre Arbeit zu skalieren, ohne dabei ihre kreative Integrität, ihre Rechte oder ihre finanziellen Interessen zu gefährden. Die Bitkom Research-Studie zeigt, dass wir mit diesem Angebot perfekt den Anforderungen einer modernen Arbeitswelt gerecht werden.“ 

 

Freie Expert:innen werden zum festen Bestandteil in Unternehmen

Unternehmen planen mit der Kreativität und der Expertise von Freelancer:innen. Vor dem Hintergrund von Fachkräftemangel und der Verrentung der Babyboomer bilden freie Talente  in deutschen Unternehmen eine zunehmend starke Workforce. So hat fast ein Drittel (29 %) der befragten Führungskräfte im vergangenen Jahr durchgehend mit Freelancer:innen zusammengearbeitet und vier von zehn (41 %) haben zeitweise freie Expert:innen eingesetzt. Die Tendenz ist steigend – über ein Viertel (28 %) der Unternehmen, die bereits Freelancer:innen einsetzen, will die Zusammenarbeit in diesem Jahr weiter ausbauen.

 

Die größten Vorteile beim Einsatz von freien Talenten sehen die befragten Business Leader in der Flexibilität und dem bedarfsorientierten Einsatz – entsprechend der Projekte (45 %) und der aktuellen Auftragslage im Unternehmen (41 %) –, der schnellen Verfügbarkeit (35 %) und dem Zugang zu spezialisierter Expertise (35 %). Innovative Ideen und neue Perspektiven für bestehende Arbeitsprozesse schätzen knapp ein Drittel (30 %) beim Einsatz von Freelancer:innen.

 

Etwa ein Viertel der Unternehmen hat Freelancer:innen in den vergangenen 12 Monaten bereits in den folgenden Bereichen eingesetzt:

  • Digitalisierungsberatung (26 %)
  • Beratung in den Bereichen Geschäftsstrategie, Prozessoptimierung oder Personal (26 %)
  • IT wie Programmierung, Webentwicklung, Softwareentwicklung oder IT-Administration (25 %)
  • In der Künstlichen Intelligenz als KI-Expert:in (24 %)

 

Herausforderungen deutscher Unternehmen bei der Digitalisierung

Die Top 6 Herausforderungen für die befragten Business Leader hinsichtlich der Digitalisierung in ihrem Unternehmen sind:

  • Hohe Kosten für die Implementierung neuer Technologien (29 %)
  • Fehlende digitale Kompetenzen bei den Mitarbeiter:innen (28 %)
  • Mangel an qualifizierten Fachkräften, wie z.B. Schwierigkeiten, digitale Expert:innen und IT-Spezialist:innen zu finden (26 %)
  • Hoher Schulungs- und Weiterbildungsaufwand für die Mitarbeiter:innen (25 %)
  • Zunehmende Sicherheitsrisiken, z.B. Hackerangriffe (24%)
  • sowie Regulatorische Anforderungen, d.h. die Einhaltung neuer Gesetze und Standards im Bereich Datenschutz und Digitalisierung (24 %)

 

Die zukünftigen Anforderungen an die eigene Belegschaft im Kontext der Digitalisierung steigen. Vier von zehn befragten Führungskräften (42 %) betrachten Kommunikationsfähigkeiten im digitalen Raum – also die Fähigkeit, effektiv in virtuellen Teams zu kommunizieren und digitale Kommunikations-Tools zu nutzen – als wichtige Fähigkeit für die Zukunft. Auch die Anpassungsfähigkeit und Bereitschaft, sich ständig neue digitale Fähigkeiten anzueignen und mit technologischen Entwicklungen Schritt zu halten (37 %), Know-how hinsichtlich der sicheren Nutzung von IT-Systemen und dem Schutz sensibler Daten (37 %) sowie Kenntnisse im Bereich KI (36 %), Innovationsfähigkeit und Offenheit für neue Technologien (29 %) spielen eine zentrale Rolle.

 

Gute Aussichten für das laufende Geschäftsjahr

Trotz vielfältiger Herausforderungen und Anforderungen, blicken die Unternehmen optimistisch in die Zukunft. Hinsichtlich der Auftragslage und des Geschäftserfolgs betrachtet knapp ein Drittel der befragten Führungskräfte (31 %) diese als sehr positiv für das Jahr 2025 und über die Hälfte (55 %) die Aussichten für ihr Unternehmen als eher positiv. Im Vergleich zu den Vorjahresumsätzen erwarten knapp drei Viertel (74 %2) der Befragten ein Umsatzwachstum. Inflation und steigende Kosten (43 % der Befragten), Schwierigkeiten, qualifiziertes Personal zu finden (37 %) und politische Unsicherheit (29%) sowie wirtschaftliche Rezession (29 %) sind für den Geschäftserfolg des eigenen Unternehmens jedoch die größten Herausforderungen.

 

Auch die Freelancer:innen blicken, trotz herausfordernder wirtschaftlicher Rahmenbedingungen, optimistisch auf das laufende Geschäftsjahr. Acht von zehn (81 %) bewerten ihre Auftragslage positiv. Unter den Freelancer:innen, die mindestens einmal im Monat generative KI nutzen, bewertet die große Mehrheit (88 %) die Auftragslage positiv, bei Freelancer:innen, die seltener oder nie generative KI verwenden, sind es etwas über zwei Drittel (68 %).  

 

Erwartungen an die neue Bundesregierung

Im Rahmen der Bitkom Research-Studie wurden auch die Erwartungen an eine neue Regierung abgefragt. Führungskräfte und Freelancer:innen sind sich hier weitgehend einig und erwarten von der Politik Maßnahmen zur spürbaren Entlastung für ihr Geschäft. 

So gaben Freelancer:innen an, dass sie von einer neuen Bundesregierung den Abbau von Bürokratie (57 %), Steuererleichterungen (45 %) und eine Senkung der gesetzlichen Krankenversicherungsabgaben (36 %) erwarten. Die befragten Führungskräfte setzen ebenfalls die Priorität auf steuerliche Entlastungen wie z.B. die Senkung von Unternehmenssteuern und Investitionsanreizen (46 %), die Senkung der Energiekosten (43 %), die Stärkung des Mittelstands, z.B. gezielte Förderprogramme für kleine und mittlere Unternehmen (40 %), sowie den Abbau von Bürokratie (36 %).

 

Über die Umfrage

Die Umfrage wurde durch Bitkom Research im Auftrag von Fiverr in Deutschland durchgeführt. Dafür wurden im Januar 2025 527 Freelancer:innen sowie 305 Führungskräfte aus verschiedenen Bereichen wie z.B. der Industrie, den Dienstleistungen und dem Handel online befragt. 35 % der befragten Business Leader kommen aus Unternehmen mit mehr als 500 Beschäftigten und rund zwei Drittel (64 %) sind in Unternehmen mit über 5 Mio. EUR Jahresumsatz beschäftigt.

 

1 kumuliert ("täglich", „wöchentlich“, „monatlich“ kombiniert)

2 kumuliert (Anstieg von 1% oder mehr)