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Agenturen: Konjunktur statt Fachkräftemangel größtes Hemmnis

Die GWA-Agenturen konnten im letzten Jahr ihre Umsätze um 3,3 Prozent und damit stärker als im Vorjahr steigern.
Neues Personal eigens für KI © Gesamtverband Kommunikationsagenturen GWA e.V.
 

Die GWA-Agenturen konnten im letzten Jahr ihre Umsätze um 3,3 Prozent und damit stärker als noch im Vorjahr steigern. Aktuell bremst vor allem die schwächelnde Konjunktur das Wachstum. Künstliche Intelligenz findet in der Branche bereits breite Anwendung. 19 Prozent der Agenturen haben eigens dafür schon neues Personal eingestellt. Das sind einige der Ergebnisse des aktuellen GWA Frühjahrsmonitors, mit dem der Branchenverband die Geschäftsentwicklung seiner Mitgliedsunternehmen erhebt. 

Mit einem Wachstum von 3,3 Prozent entwickelten sich die Umsätze der GWA-Agenturen 2023 besser als noch im Vorjahr und lagen deutlich über dem Schnitt der letzten sechs Jahre. Diese Zuwächse wurden von 62 Prozent der befragten Agenturen realisiert, jedoch verzeichneten 35 Prozent der Agenturen Umsatzeinbußen. Dabei basieren 60 Prozent des Gross Incomes auf Projekthonoraren, 9 Prozent werden auf Basis von Festpreismodellen erwirtschaftet. 

Die konjunkturelle Entwicklung ist derzeit das größte Wachstumshemmnis der Branche. Der Fachkräftemangel bremst bei 63 Prozent der GWA-Agenturen die Entwicklung und ist damit weniger akut als noch im Vorjahr. Die Hälfte der befragten Agenturen hat aktuell mehr Festangestellte als noch im Vorjahr, aber 36 Prozent – und damit deutlich mehr als 2023 – beschäftigen derzeit weniger Festangestellte. Die Zahl der Freiberufler hat sich reduziert.  

Künstliche Intelligenz findet schon in der Breite der GWA-Agenturen regelmäßige Anwendung: allen voran mit ChatGPT und Midjourney. 19 Prozent der Agenturen haben neues Personal eigens für KI eingestellt. Obwohl diese Tools bisher vor allem die Arbeitsprozesse in der Kreation beeinflussen, sieht das Gros der Agenturen ein starkes Potenzial für Veränderungen in allen Bereichen, vor allem bei Routineaufgaben. Auch in der Zusammenarbeit mit Auftraggebern gewinnt das Thema an Bedeutung: Zum einen gibt es Nachfragen nach entsprechender Expertise in Agenturen, aber auch nach Preissenkungen begründet mit Effizienzgewinnen durch KI. Die größten Herausforderungen im KI-Bereich stellen die rechtlichen Unsicherheiten für Agenturen dar. Aber auch fehlende Ressourcen erschweren für 43 Prozent der GWA-Agenturen den Einsatz von KI. Uneinig sind sich die Befragten bei der Kennzeichnungspflicht für Kampagnen, die mit KI realisiert wurden: 60 Prozent befürworten diese, 40 Prozent sind dagegen.

“Die Entwicklung der GWA-Agenturen im letzten Jahr zeigt, dass die Implementierung von Künstlicher Intelligenz nicht nur die Arbeitsprozesse in Agenturen verändert hat, sondern auch Erlösmodelle verschiebt”, kommentiert GWA-Präsidentin Larissa Pohl die Ergebnisse. 

“Trotz der angespannten wirtschaftlichen Lage und der Inflation ist die Agenturbranche resilient. Durch Anpassungen der Wertschöpfungskette nutzen bereits viele Agenturen die Chancen von Innovationen durch KI und können diese auch monetarisieren”, so Pohl weiter.