Globaler Buchmarkt 2023 trotzt Krisen mit Umsatzplus in vielen Ländern
Der globale Jahresreport belegt wachsende Umsätze in drei Vierteln der 16 untersuchten Länder. Gleichzeitig sind die Preise deutlich gestiegen.
Der globale Buchmarkt hat das Jahr 2023, trotz zahlreicher Krisen und Herausforderungen, vielerorts mit einem Umsatzplus beendet. Dies zeigt der erste gemeinsame Jahresreport von GfK Entertainment und Nielsen BookData. Insgesamt zwölf der 16 untersuchten Länder erzielten Zugewinne, darunter viele Absatzgebiete in Europa. Sowohl Frankreich (+1,5 Prozent) und Großbritannien (+1,2 Prozent) als auch Italien (+3,4 Prozent) und Spanien (+4,6 Prozent) schrieben schwarze Zahlen. Die Buchmärkte in Indien und Mexiko vermeldeten sogar Steigerungsraten von +7,1 bzw. +11,4 Prozent. Lediglich vier Regionen, darunter Australien (-2,1 Prozent) und Neuseeland (-5,4 Prozent), landeten im Zeitraum Januar bis Dezember 2023 im Umsatzminus.
Höhere Durchschnittspreise kompensieren Absatzverluste
Als einziges Land innerhalb der Auswertung registrierte Australien leicht rückläufige Durchschnittspreise (-0,4 Prozent). Ansonsten wurden durchwegs starke Anstiege gemessen, besonders in Großbritannien (+6,6 Prozent) und Brasilien (+7,7 Prozent). Zugleich verringerte sich die verkaufte Menge in neun der 16 analysierten Märkte – ein anhaltender Trend. Welch signifikanten Einfluss die steigenden Preise auf die Gesamtperformance der Märkte haben, um die teils deutlich schwindenden Stückzahlen kompensieren zu können, zeigt sich besonders am Beispiel Südafrika: Das Land verzeichnete zwar die größten Verluste beim Absatz (-7,7 Prozent). Zugleich wurden aber auch die üppigsten Preissteigerungen (+9,6 Prozent) erzielt, sodass unter dem Strich ein Umsatzplus von +1,2 Prozent zu Buche stand.
Reiseführer, Gesundheitsbücher und Biografien boomen
Zu den Warengruppen mit den höchsten Wachstumsraten gehörten Reiseführer und Gesundheitstitel, die 2023 bei rund der Hälfte der analysierten Länder zweistellig zulegten. Auch Literatur in Englisch (als Fremdsprache) und Biografien wie Prinz Harrys „Reserve“ nahmen an Bedeutung zu. Die Memorien des britischen Royals waren in Großbritannien, Irland, Italien, Neuseeland und Wallonien sogar das beliebteste Non-Fiction-Buch insgesamt. Ebenfalls erfolgreich: James Clears Verhaltensratgeber „Atomic Habits“, der in Indien, Mexiko, Portugal, Spanien und Kolumbien, für das in 2023 erstmalig Buchdaten erfasst wurden, das beliebteste Non-Fiction-Werk stellte.
Comics rückläufig, aber neuer „Asterix“ stark
Weitere weltweite Bestseller waren New Adult-Romane wie Colleen Hoovers „It Ends with Us“ und Finanzbücher wie Morgan Housels „Über die Psychologie des Geldes“. Das Comic-Segment musste überwiegend Einbußen hinnehmen, obwohl einige Titel wie der neue „Asterix“-Band positiv herausstachen: „Die weiße Iris“ stellte im vergangenen Jahr das meistverkaufte Buch in Frankreich und Wallonien; zudem winkten Top-Positionen in der Schweiz (Platz zwei) und den Niederlanden (Rang drei).