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Stöer will verkaufen

Ströer erwägt den Verkauf seiner Kern-Sparte Außenwerbung. Das Kerngeschäft könnte 4 Mrd. Euro einbringen. Die Aktie legte daraufhin um fast 20 % zu.
14.01.25

- Ströer erhielt Kaufangebote für die Kern-Sparte Außenwerbung und digitale Medien
- Das Kerngeschäft erzielte 2024 bisher 661 Mio. Euro Umsatz und 306 Mio. Euro Ebitda
- Die Aktie stieg nach Bekanntgabe der Verkaufspläne um fast 20 % auf 55,10 Euro

Der Außenwerber Ströer steht vor einer möglichen grundlegenden Veränderung seiner Unternehmensstruktur. Das Kölner Unternehmen prüft den Verkauf seiner Kern-Sparte, die sich auf Außenwerbung und digitale Medien spezialisiert hat. In einer offiziellen Mitteilung erklärte Ströer, indikative Angebote von verschiedenen Private-Equity-Investoren erhalten zu haben. Diese Angebote bewerten die Hauptsparte deutlich höher als die derzeitige Marktkapitalisierung des gesamten Unternehmens. Bisher gibt es jedoch keine verbindlichen Absprachen, und die Gespräche befinden sich noch in einer offenen Phase. Ein potenzieller Verkauf müsste außerdem von der Hauptversammlung genehmigt werden, berichtet das Manager Magazin.

Das Interesse an der Hauptsparte von Ströer ist nachvollziehbar, da diese einen wesentlichen Beitrag zum operativen Ergebnis leistet. In den ersten neun Monaten des Jahres 2024 erzielte die Sparte einen Umsatz von 661 Millionen Euro und ein Ebitda von 306 Millionen Euro, was etwa drei Viertel des Gesamtergebnisses ausmacht. Trotz dieser starken operativen Leistung entfielen weniger als die Hälfte des Gesamtumsatzes des Konzerns auf diesen Geschäftsbereich. Interessenten wie KKR und Hellman & Friedman sollen laut Berichten an einem Kauf interessiert sein, wobei ein Erlös von rund vier Milliarden Euro erwartet wird.

Nach Bekanntwerden der möglichen Verkaufspläne reagierte die Börse prompt: Der Aktienkurs von Ströer stieg um knapp 20 % auf 55,10 Euro, bleibt aber weiterhin unter dem 12-Monats-Hoch von 67,65 Euro. Zu den größten Anteilseignern des Unternehmens zählen Udo Müller, Mitgründer und Co-CEO, Dirk Ströer sowie der aktivistische Investor ValueAct Capital. Sollte es zu einem Verkauf kommen, ist geplant, dass Udo Müller weiterhin eine führende Rolle in der Kern-Sparte übernehmen wird.