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Förderstopp bedeutet Vollbremsung für Games-Standort

Der game – Verband der deutschen Games-Branche schlägt angesichts des langen Annahmestopps für neue Anträge bei der Games-Förderung Alarm.
Förderstopp bedeutet Vollbremsung für Games-Standort © freepik / Olya Adamovich
 

Der game – Verband der deutschen Games-Branche schlägt angesichts des langen Annahmestopps für neue Anträge bei der Games-Förderung Alarm. Wie das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) mitgeteilt hat, sind die Haushaltsmittel für die Games-Förderung nicht nur für 2022, sondern auch für 2023 bereits jetzt aufgebraucht. Nachdem die Games-Förderung erst vor kurzem erfolgreich gestartet ist und unter anderem zu einer Gründungswelle geführt hat, stehen damit nun für mehr als ein Jahr keine Mittel für neue Projekte zur Verfügung. Trotz der breiten politischen Unterstützung für die Förderung sowie der Stärkung des Games-Standortes und der Zusagen im Koalitionsvertrag würde Deutschland damit auf die im internationalen Vergleich nicht konkurrenzfähigen Rahmenbedingungen von vor 2019 zurückfallen. Damit droht Deutschland mitten in der Aufholjagd Deutschlands zu den international erfolgreichen Games-Standorten national wie international ein fatales Signal zu senden. Änderungen daran lassen sich jetzt nur noch im parlamentarischen Verfahren zur Haushaltsaufstellung erreichen. Der Förderstopp ist auch beim gamechanger-Talk des game Thema: Am 2. November 2022 um 12 Uhr spricht game-Geschäftsführer Felix Falk auf Twitch mit Otto Fricke, haushaltspolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion.

Felix Falk, game-Geschäftsführer, sagt hierzu: „Der Förderstopp ist eine Vollbremsung in der gerade so gut gestarteten Aufholjagd als Games-Standort. Mitten im Aufwärtstrend sendet er ein fatales Signal an Games-Unternehmen, die auf Grundlage der politischen Aussagen und des Koalitionsvertrags mit Investitionen in neue Projekte und Studios geplant haben, und riskiert sogar Existenzen heimischer Spiele-Studios. Wer derzeit noch in der Projektplanung steckt und erst in den kommenden Wochen einen Förderantrag einreichen wollte, findet plötzlich keine international konkurrenzfähigen Rahmenbedingungen mehr vor. Das würde wieder rund 30 Prozent höhere Entwicklungskosten als beispielsweise in Frankreich, Großbritannien oder Kanada bedeuten, die seit vielen Jahren eine verlässliche Förderung bieten. Darum müssen Bundesregierung und Bundestag jetzt handeln. Es braucht eine Anpassung der so erfolgreich gestarteten Games-Förderung an den tatsächlichen Bedarf, um die vielen Potenziale in Deutschland zu heben. Deutschland hat sonst keine Chance, die internationale Vergleichbarkeit zu anderen Standorten zu erreichen, die aufgrund von Tax-Break-Modellen keine Deckelung von Haushaltsmitteln kennen und den Unternehmen damit eine hohe Planbarkeit, Verlässlichkeit und Transparenz bieten.

Bisher ist die bundesweite Games-Förderung eine Erfolgsgeschichte: Seit sie vor wenigen Jahren gestartet ist, wird sie von den Entwicklerinnen und Entwicklern hervorragend angenommen, die Mittel werden abgerufen und deutschlandweit in die langjährige Entwicklung neuer Spiele, Arbeitsplätze und Unternehmen investiert. Das hat zu einer Gründungswelle geführt: In den vergangenen zwei Jahren ist die Anzahl der Games-Unternehmen um 26 Prozent gewachsen. Diese positive Entwicklung darf jetzt nicht unterbrochen werden.

Die besonders zukunftsträchtige Games-Branche ist auch für Deutschland ein Schlüsselbereich für den Wirtschafts- und Digitalstandort. Angesichts sich eintrübender wirtschaftlicher Aussichten und der zunehmenden Gefahr von wirtschaftlichen und technologischen Abhängigkeiten von anderen Ländern ist es umso wichtiger, dass wir uns im Games-Bereich heute schon gut für morgen aufstellen. Mit den Investitionen in die Games-Förderung nutzen wir nicht nur die großen Potenziale der Games-Branche, sondern ermöglichen zusätzliche Steuereinnahmen und Investitionen, die die Förderbeträge bei weitem übersteigen werden, wie die Erfahrungen aus anderen Ländern zeigen. Ohne eine Weiterentwicklung der Förderung droht Deutschland beim Kampf um die Spitze der besten Games-Standorte weltweit bereits kurz nach dem Start wieder zurückzufallen.“