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Mobility und Business Communications: Trends und Themen im Jahr 2007

Die folgenden vier Themen sollten ITK-Verantwortliche nach Meinung von Berlecon Research im Jahr 2007 im Fokus haben
Berlecon Research GmbH | 12.01.2007

Die Einführung von VoIP-Infrastrukturen stand im vergangenen Jahr bei vielen deutschen Unternehmen auf der Agenda. Mit dem Aufbau einer einheitlichen Infrastruktur für Daten und Sprache haben sie 2006 die wesentliche Voraussetzung geschaffen, um nun von neuen Formen der IP-basierten Kommunikation und Zusammenarbeit zu profitieren. Die folgenden vier Themen sollten ITK-Verantwortliche nach Meinung von Berlecon Research im Jahr 2007 im Fokus haben:

1. Fixed Mobile Convergence und Mobile VoIP
Fixed Mobile Convergence (FMC), also die Nutzung von Festnetz und Mobilfunknetzen über nur ein Endgerät, sollte aus funktioneller Sicht eigentlich heute schon selbstverständlich sein. Warum müssen Mitarbeiter verschiedene Rufnummern – mobil und fest – haben? Warum sollten Ihnen nicht auch unterwegs alle Telefonnebenstellenfunktionen wie Rufweiterleitung oder Intitiierung von Konferenzschaltungen zur Verfügung stehen? Viele noch bestehende technische Hürden für die Konvergenz der Fest- und Mobilfunknetze dürften in diesem Jahr aus dem Weg geräumt werden. So hat sich die Leistungsfähigkeit der Endgeräte, insbesondere die Akkulaufzeiten, die bisher einen Engpass für diese rechen- und ressourcenintensiven Technologien bildeten, stetig verbessert. Gleichzeitig werden immer mehr mobile Endgeräte mit Schnittstellen zu drahtlosen IP-Netzwerken (WLAN) angeboten – so genannte Dual-Mode-Geräte. Eine technische Herausforderung, die im Verlauf dieses Jahres von den Anbietern gelöst werden sollte, ist die nahtlose Übergabe von Mobilfunk- an WLAN bzw. WiFi-Netze, um mobile VoIP-Lösungen in der entsprechenden Qualität zu realisieren.

2. Unified Communication
Wesentliches Ziel der neuen, IP-basierten Kommunikationstechnologien ist es, Mitarbeiter von den Zwängen einer relativ starren Telefonie-Infrastruktur zu befreien und sie in der für den jeweiligen Geschäftsprozess sinnvollsten Form erreichbar zu machen. Das bedeutet aber auch, dass die verschiedenen Kommunikationskanäle wie E-Mail, Voice Mail, Instant Messaging, Fax etc. überschaubar bleiben müssen - am besten durch die Zusammenführung in einer Anwendungsoberfläche. Genau das ist das Wertversprechen von Unified-Communication-Lösungen. Insbesondere in Verbindung mit Präsenzinformationen, die angeben, ob und wie der einzelne Mitarbeiter erreichbar ist, können diese Lösungen erhebliche Effizienzgewinne für die Kommunikation von Unternehmen mit sich bringen.

3. Data Mobility und Mobile Security
Neben der Mobilisierung und Verbesserung der Kommunikation steht 2007 nach wie vor die Mobilisierung von Anwendungen und Daten auf der Agenda der ITK-Verantwortlichen. Die Erfahrungen, die in den vergangenen Jahren mit Mobile-Mail-Lösungen und -Plattformen gesammelt wurden, werden nun zunehmend auf weitere Geschäftsprozesse übertragen – nicht zuletzt natürlich getrieben durch die Anbieter. Leistungsfähigere Endgeräte, auf denen immer mehr Applikationen und damit unternehmenskritische Informationen verfügbar sind, verschaffen auch dem Thema Mobile Security neue Bedeutung. Das zentrale Gerätemanagement und die zentrale Durchsetzung einheitlicher Sicherheitsregeln sind Grundvoraussetzung für die sichere und effiziente Umsetzung von Mobility-Lösungen und gehören damit unbedingt auf die To-Do-Liste der CIOs.

4. Collaboration und Web 2.0
Last but not least wird 2007 die Echtzeit-Zusammenarbeit bzw. der Austausch von Wissen und damit unweigerlich auch das Hype-Thema Web 2.0 die CIOs beschäftigen. Unabhängig von Unternehmensstrukturen arbeiten heute immer häufiger verschiedene Partner in wechselnden Rollen gemeinsam an Projekten – und dies über Ländergrenzen und Zeitzonen hinweg. Blogs, Wikis, Social Networks sowie unterstützende Filterelemente wie Tagging, Voting, Suchfunktionen oder RSS-Feeds ermöglichen es, die Zusammenarbeit zwischen Mitarbeitern, Partner und Kunden zu vernetzen. Die Informationsflut wird durch Individualisierung und Vernetzung kanalisiert und beherrschbar. Veränderungen der Arbeits- und Führungskultur in den Unternehmen werden eine zentrale Voraussetzung und Folge der erfolgreichen Umsetzung von Web 2.0-Konzepten in Unternehmen sein: Kommunikation wird demokratischer, weniger hierarchisch und in vielen Fällen dadurch authentischer.

IP-basierte Kommunikationstechnologien und Web 2.0 sind jedoch nicht isoliert voneinander zu betrachten – das würde ihrem „Naturell“ widersprechen. Denn beide sollen die flexible und effiziente Zusammenarbeit der Mitarbeiter in Echtzeit und ortsunabhängig ermöglichen. So ist es sinnvoll, die Nutzung von Blogs und Wikis im Projektgeschäft mit Unified Communication-Lösungen zu verbinden, so dass sich die Mitarbeiter direkt über die Inhalte austauschen und dieser Grundlage organisieren können.

Das Spannende an all diesen Entwicklungen ist, dass es hier nicht nur um neue Technologien geht, sondern auch um neue Ansätze für die Organisation von Kommunikation, Zusammenarbeit und den Austausch von Wissen in und zwischen Unternehmen. Unternehmen, die 2007 diese neuen technologischen und organisatorischen Konzepte umsetzen können, legen damit einen wichtigen Grundstein für effizientere Kommunikation und Zusammenarbeit ihrer Mitarbeiter und für höhere Innovationsfähigkeit.

Philipp Bohn (pb@berlecon.de)