Print & E-Mail: Umsatzbooster kombinieren
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Warenkorbabbrüche: Ein unterschätztes Potenzial zur Umsatzsteigerung
Jeder Online-Händler kennt das Problem: Kunden legen Produkte in den Warenkorb, brechen den Kaufprozess jedoch vorzeitig ab. Studien zeigen, dass die durchschnittliche Abbruchrate bei etwa 70 Prozent liegt – ein erheblicher Anteil potenzieller Umsätze bleibt somit ungenutzt. Doch genau hier liegt auch eine enorme Chance. Unternehmen, die strategisch auf Nachfassaktionen setzen, können Warenkorbabbrecher erfolgreich zurückholen und zu zahlenden Kunden machen.
Viele Händler setzen auf digitale Kanäle wie Retargeting oder Reminder-E-Mails und stellen fest, dass diese Strategien schnell an ihre Grenzen stoßen. Datenschutzgesetze wie die DSGVO verlangen ein Double-Opt-in, bevor Kunden per E-Mail kontaktiert werden dürfen. Die Lösung? Kanäle wie den Offline-Kanal Print intelligent in die datenschutzkonforme Kommunikationsstrategie einbinden.
Tipp 1: Print als datenschutzfreundliche Alternative
Printmarketing bietet Unternehmen die Möglichkeit, Warenkorbabbrüche direkt und datenschutzkonform zu reaktivieren. Im Gegensatz zu E-Mails benötigen postalische Mailings kein Double-Opt-in. Solange Kunden keine generelle Werbesperre ausgesprochen haben, dürfen sie per Brief angesprochen werden. Diese Opt-out-Basis verschafft Unternehmen einen entscheidenden Vorteil: Sie können nahezu alle Warenkorbabbrecher (nach aktuellen Studien dürfen sie 98 Prozent der Gesamtkundschaft anschreiben) erreichen, anstatt sich auf die Kontaktaufnahme zu einer begrenzten Gruppe von Newsletter-Abonnenten (im Durchschnitt ca. 30 Prozent) zu beschränken.
Tipp 2: Automatisierte Nachfassaktionen mit Programmatic Printing
Durch moderne Technologien wie Programmatic Printing lassen sich Nachfassaktionen automatisieren und hyperpersonalisieren. Unternehmen können innerhalb von 24 Stunden nach einem Warenkorbabbruch ein individuell gestaltetes Print-Mailing verschicken. Dieses enthält beispielsweise:
- ein Bild des abgebrochenen Warenkorbs,
- eine persönliche Ansprache,
- weitere kundenindividuelle Empfehlungen basierend auf der Kaufhistorie (First-Party-Daten),
- einen personalisierten Rabatt oder ein zeitlich begrenztes Angebot.
Durch diese schnelle und gezielte Ansprache werden Kunden erneut aktiviert und zum Kaufabschluss motiviert. Die Conversion Rate solcher hyperpersonalisierten Mailings liegt deutlich höher als bei ungezielten Standardkampagnen.
Praxisbeispiel: Reaktivierung von Warenkorbabbrüchen
Ein E-Commerce-Unternehmen aus der Fashion-Branche stand vor der Herausforderung, Warenkorbabbrecher zurückzugewinnen. Mithilfe von Programmatic Printing wurde eine automatisierte Nachfassstrategie per Direct Mail entwickelt: Nach 48 Stunden Inaktivität nach einem Kaufabbruch wurden postalisch hyperpersonalisierte Mailings versendet. Die Anschreiben enthielten ein Bild des verlassenen Produktes, eine auf die Zielgruppe zugeschnittene Botschaft sowie weitere Empfehlungen.
Das Besondere: Die Bestellhistorie der Kunden wurde analysiert, um KI-basierte Produktempfehlungen für Cross- und Upselling in das Mailing zu integrieren. Diese Empfehlungen erhöhten die Relevanz des Angebots und motivierten die Kunden, weitere Produkte zu bestellen. Darüber hinaus wurde ein personalisierter QR-Code integriert, der die Kunden direkt zur Angebotsseite des Produkts führte.
Die Ergebnisse: Die CVR (Käufe, die aus dem Werbemedium erfolgten) lag bei über 20 Prozent, wobei fast die Hälfte der reaktivierten Kunden seit mehr als einem Jahr inaktiv war, also keinen Kauf getätigt hatte. Die Kosten pro Bestellung (CPO) konnten um 74 Prozent gesenkt werden – verglichen mit anderen Werbemaßnahmen. Die Kombination aus Reichweite, Schnelligkeit, Personalisierung und intelligenten Produktempfehlungen war ein zentraler Erfolgsfaktor.
Tipp 3: Die Symbiose von Programmtic E-Mailing und Programmatic Printing – eine effektive Stufenstrategie
Die Kombination von E-Mail- und Print-Kampagnen bietet eine besonders wirkungsvolle und kostenoptimierte Möglichkeit, Warenkorbabbrecher zurückzugewinnen. Eine abgestimmte Stufenstrategie maximiert die Wirkung beider Kanäle:
Schritt 1: Liegt ein Double-Opt-in vor, wird innerhalb von 24 Stunden nach dem Kaufabbruch eine maßgeschneiderte E-Mail versendet, die direkt zum verlassenen Warenkorb führt. Sie enthält beispielsweise Anreize wie Rabatte oder zeitlich begrenzte Angebote.
Schritt 2: Liegt kein Double-Opt-in vor oder reagiert der Kunde nicht, folgt innerhalb von 48 Stunden ein hyperpersonalisiertes Print-Mailing. Dieses greift das Produkt aus dem Warenkorb auf und bietet zusätzliche Kaufanreize wie Next Best Offers und QR-Codes zur Vereinfachung des Checkout-Prozesses.
Diese abgestimmte Ansprache steigert die Chance auf erfolgreiche Reaktivierungen, da jeder Kunde auf seinem bevorzugten Kanal mit für ihn relevanten Inhalten angesprochen wird.
Tipp 3 ½ für die Praxis
Durch den zusätzlichen Einsatz KI-basierter Produktempfehlungen bei der Warenkorbreaktivierung können Cross- und Upselling-Potenziale voll ausgeschöpft werden. Zudem erleichtert ein personalisierter QR-Code im Print-Mailing den Kaufabschluss – und liefert gleichzeitig wertvolle Daten für das Reporting. Die smarte Kombination von Print- und E-Mail-kommunikation erhöht die Reichweite auf bis zu 98 Prozent, maximiert die Conversion Rate und senkt die CPO.
Übrigens: Was für den Warenkorb gilt, gilt auch für die Merkliste! Hier können dieselben KI-basierten Mechanismen greifen, um für den Kunden relevanten Content zu generieren und ihn zum Kaufabschluss zu führen.
Fazit
Warenkorbabbrüche müssen kein verlorener Umsatz bleiben. Durch den Einsatz von datenschutzfreundlichen Print-Lösungen können Online-Shops nahezu alle Kunden erreichen und die Conversion Rate signifikant steigern.
Wichtige Learnings:
- Print ist eine effektive, datenschutzfreundliche Ergänzung zu E-Mail-Marketing.
- Programmatic Printing ermöglicht hyperpersonalisierte und automatisierte Nachfassaktionen mit hoher Conversion Rate.
- Die Kombination aus Print und E-Mail steigert die Effizienz und maximiert die Kundenreichweite.
- KI-gestützte Produktempfehlungen fördern Cross- und Upselling-Potenziale.
Mit diesen smarten Strategien verwandeln Unternehmen verlorene Chancen in Umsatz.
Gender-Disclaimer:
Zur besseren Lesbarkeit wurde in diesem Fachartikel das generische Maskulinum verwendet. Die genannten Personenbezeichnungen beziehen sich auf alle Geschlechter.