Studienergebnisse 2010: Wie reden die Deutschen lieber - im Netz oder von Angesicht zu Angesicht?
Die Ergebnisse der Allensbach-Studie „Gesprächskultur 2.0“ im Auftrag von JACOBS Krönung ergeben ein klares Bild: Für die Mehrheit der Deutschen sind persönliche Gespräche nach wie vor die bevorzugte Form der Kommunikation.
Rund 60 Prozent sagen: „Mir sind persönliche Gespräche in der Regel lieber als beispielsweise Telefongespräche, E-Mails oder SMS.“ Dies trifft vor allem auf emotionale Themen mit Tiefgang zu, die Vertrautheit voraussetzen und ein Gefühl von Nähe und Verbundenheit vermitteln. 41 Prozent suchen Trost in einem persönlichen Gespräch, wenn es ihnen nicht gut geht, ein Austausch über das Internet hat diese Funktion für weniger als zehn Prozent der Befragten Speziell die jüngere Generation differenziert aber deutlich weniger zwischen dem persönlichen Gespräch und der virtuellen Kommunikation. Die Wertschätzung des Online-Dialogs liegt hier gegenüber dem Bevölkerungsdurchschnitt wesentlich höher. Für 37 Prozent der 14- bis 17-Jährigen kann ein Austausch über das Internet genauso intensiv und emotional sein wie im persönlichen Gespräch, während in der Gesamtbevölkerung nur 14 Prozent dieser Aussage zustimmen.
Nur einer Minderheit der „Digital Natives“ ist Augenkontakt wichtig, 29 Prozent der Jugendlichen empfinden es sogar ausdrücklich als positiv, sich im Internet nicht sehen zu können. Dagegen führen 60 Prozent der Gesamtbevölkerung gerade den Augenkontakt als großen Vorteil der persönlichen Kommunikation an.
Der virtuelle Austausch wird das persönliche Gespräch nicht ersetzen, aber er komplimentiert bereits heute unsere zwischenmenschliche Kommunikation. „Smart Talk“ ist die Domäne der digitalen Plattformen: Hier bleiben die Themen eher an der Oberfläche, dafür kann man sich nebenbei mit anderen Dingen beschäftigen und frei entscheiden, ob und wann man auf eine Nachricht antwortet. Konflikte bleiben dabei außen vor: Nur acht Prozent der Befragten sagen, ein virtueller Dialog könne leicht auch mal zum Streit führen, dagegen ordnen 31 Prozent diese Option der persönlichen Kommunikation zu.