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Neues Gesetz sorgt für Datenflut in Finanzagentur

Die in Frankfurt ansässige Bundesfinanzagentur muss enorme Mehrarbeit bewältigen wegen eines neuen Gesetzes zur Geldwäsche.
13.09.11
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240.000 Privatkunden der Bundesfinanzagentur müssen noch bis Ende September bei der Institution nachträglich ihre Identität nachweisen. Dabei kommt es nach Informationen der Rhein-Main-Zeitung zu größeren Komplikationen. Das Callcenter der Finanzagentur wurde inzwischen um 50 Mitarbeiter aufgestockt, um des Ansturms von Kundennachfragen und der anschließenden Datenerfassung Herr zu werden. Auf der Internetseite des Hauses wird um Verständnis gebeten, dass es dennoch zu langen Wartezeiten kommen könne.

Ausgelöst hat die große Datensammlung eine Gesetzesänderung, wonach die im Frankfurter Mertonviertel sitzende Bundesrepublik Deutschland Finanzagentur GmbH, die die Kapitalmarktgeschäfte des Bundes erledigt, seit April wie normale Kreditinstitute dem Geldwäschegesetz unterliegt. Das Gesetz war in Folge der Terroranschläge vom 11. September verabschiedet worden und soll durch die klare Zuordnung von Konten zu ihren Nutzern verhindern, dass über deutsche Banken zum Beispiel Terroristen finanziert werden. Erst im vergangenen Jahr wurde das Gesetz aber auf die Finanzagentur ausgeweitet, bei der Privatkunden für Bundesschatzbriefe und die 2008 eingeführte Tagesanleihe Schuldbuchkonten führen können.