Deutscher Influencer-Chatbot scheitert grandios
- Fibii AI wurde nach Kritik zu Datenschutz und Ethik schnell eingestellt
- KI-Chatbots können Community-Management skalieren, bergen aber Risiken
- KI-Chatbots können die Authentizität von Influencern beeinträchtigen
KI-Chatbots im Influencer-Marketing bieten großes Potenzial, stoßen jedoch auf erhebliche Kritik und Herausforderungen, berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Die deutsche achtzehnjährige Influencerin Fibi Pfeifer, bekannt als Fibii, stellte mit „Fibii AI“ einen Chatbot vor, der Fans ermöglichen sollte, mit ihr zu kommunizieren, ohne dass sie selbst aktiv sein musste. Ziel war es, den Dialog mit ihrer Community zu skalieren und alltägliche Fragen zu beantworten. Trotz des innovativen Ansatzes wurde das Projekt nach nur einem Tag gestoppt. Hauptkritikpunkte waren Datenschutzbedenken, wie Sicherheitslücken, die das Einsehen privater Chats ermöglichten.
Technologieunternehmen wie Meta erforschen ebenfalls den Einsatz von KI-Chatbots für Influencer, wobei der Fokus auf spezifischen Anwendungen liegt. Diese Bots könnten helfen, Standardanfragen zu beantworten, Community-Management effizienter zu gestalten und Affiliate-Links oder Rabattcodes zu verbreiten. Doch genau dieser „künstliche“ Kontakt wirft Zweifel auf: Die Glaubwürdigkeit und Authentizität von Influencern könnten darunter leiden. Denn die enge, persönliche Bindung zwischen Followern und Creatorn ist ein zentraler Faktor, der das Influencer-Marketing ausmacht und langfristig auch dessen Geschäftsmodell stützen soll.
Darüber hinaus wurde diskutiert, ob Chatbots langfristig virtuelle Influencer hervorbringen könnten, die menschliche Creator ersetzen. Dies hätte weitreichende Auswirkungen auf die gesamte Branche. Während die Vorteile von KI im Bereich Effizienz und Skalierung liegen, bleibt unklar, ob die Risiken – insbesondere beim Datenschutz und der ethischen Verantwortung – überwunden werden können. Projekte wie Fibii AI zeigen, dass die Technologie zwar vielversprechend ist, aber noch erhebliche Weiterentwicklungen und gesellschaftliche Diskussionen erfordert, um nachhaltig akzeptiert zu werden.