print logo

Australien will Social Media unter 16 Jahren verbieten

Neue Altersregeln für Social Media in Australien: Zugang erst ab 16 Jahren, doch Plattformen sehen Probleme bei der Umsetzung.
08.11.24

- Australien plant Social-Media-Alterslimit von 16 Jahren mit Strafandrohungen
- Altersverifikation soll Plattformen verpflichten, Zugang für Jugendliche zu sperren
- Technische Umsetzung des Alterslimits bleibt unklar, Plattformen äußern Bedenken


Australien will den Zugang zu Social-Media-Plattformen wie Facebook, Instagram und TikTok für Jugendliche unter 16 Jahren beschränken und plant, entsprechende gesetzliche Maßnahmen einzuführen. Die Regierung unter Premierminister Anthony Albanese sieht die Kontrolle der Altersverifikation in der Verantwortung der Plattformen und erwägt Strafen für Anbieter, die den Zugang für unter 16-Jährige nicht beschränken. Der Vorschlag soll den Einfluss negativer Inhalte, die die psychische Gesundheit junger Menschen beeinträchtigen könnten, eindämmen und Eltern ermöglichen, klare Regeln zu setzen.


Die Umsetzung dieses Alterslimits birgt jedoch erhebliche Herausforderungen. Die technologische Entwicklung im Bereich der Altersverifikation steckt noch in den Kinderschuhen, und ein staatlicher Test für mögliche Lösungen läuft noch. Der Plan wirft auch Fragen zum Datenschutz auf, da die Altersprüfung oft auf biometrische Verfahren und Dokumentenabgleich basiert. Meta, die Muttergesellschaft von Facebook und Instagram, betont, dass die Technologie derzeit nicht ausgereift ist und dass sich solch umfassende Alterskontrollen auf Datenschutz und Nutzungserfahrung auswirken könnten.


David Coleman, Vertreter der Opposition, fordert eine rasche Umsetzung des Gesetzes, während die Regierung den Abschluss des laufenden Technologietests abwarten möchte. Unklar bleibt, ob eine Altersverifikation nur für Minderjährige oder für alle Nutzer notwendig wird, was erhebliche Auswirkungen auf die Handhabung der Plattformen hätte. Experten weisen darauf hin, dass selbst bei strengen Regeln nicht alle Jugendlichen abgehalten werden könnten, den Zugang zu Social Media zu umgehen. Dies zeigt die Schwierigkeit, Online-Sicherheit für Jugendliche effektiv durchzusetzen, ohne die Privatsphäre und Nutzung der Allgemeinheit erheblich einzuschränken.