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Warum Religion bei Werbung zieht

Religiöse Bilder in der Werbung wirken vertraut, können aber auch religiöse Gefühle verletzen. Der Deutsche Werberat überprüft solche Fälle.
16.10.24

- Religiöse Symbole in der Werbung wecken Aufmerksamkeit durch Vertrautheit
- Werbung nutzt oft religiöse Bilder, provoziert aber auch durch Tabubrüche
- Der Deutsche Werberat reguliert religiös provokative Werbung mit hoher Quote

Werbung mit religiösen Bezügen ist eine beliebte Strategie, um Aufmerksamkeit zu erregen. Symbole wie Engel oder religiöse Texte sind tief in unserer Kultur verwurzelt und wirken vertraut auf die Menschen. Diese Vertrautheit wird von Werbetreibenden genutzt, um ihre Botschaften emotional aufzuladen und starke Assoziationen zu wecken. Beispiele wie Engel in Werbekampagnen oder die Umdeutung des Vaterunsers zeigen, wie stark religiöse Motive in der Werbung eingebunden sind. Durch solche Verfremdungen entstehen oft auffällige Kontraste, die das Interesse der Zielgruppen wecken und für Gesprächsstoff sorgen.

Allerdings bergen diese Kampagnen auch Risiken. Religiöse Themen sind für viele Menschen emotional aufgeladen, und wenn Werbung diese Motive auf provokative Weise einsetzt, kann dies schnell als Tabubruch wahrgenommen werden. Die Provokation durch religiöse Bilder oder Texte kann daher zu Beschwerden führen, wie etwa bei einer Kampagne von Scalable Capital, die religiöse Texte in einem werblichen Kontext verwendete und dadurch Kritik auslöste. Das zeigt, dass die Gratwanderung zwischen kreativer Aufmerksamkeit und möglicher Verletzung religiöser Gefühle oft schmal ist.

In Deutschland übernimmt der Deutsche Werberat die Überprüfung solcher Fälle. Dieses Gremium überwacht seit Jahrzehnten die Selbstregulierung der Werbebranche und greift ein, wenn Kampagnen religiöse Gefühle verletzen. In den meisten Fällen reagieren Unternehmen auf Beschwerden und ändern ihre Werbung entsprechend. Insgesamt bleibt religiöse Symbolik in der Werbung ein effektives, aber sensibles Werkzeug, das sowohl Aufmerksamkeit erzeugen als auch Kontroversen auslösen kann.