BGH entscheidet zu Werbung mit Sternen
- Werbung mit Bewertungen muss transparent und nachvollziehbar sein
- Anbieter müssen seit 2022 offenlegen, ob und wie sie die Echtheit von Bewertungen prüfen
- Unternehmen können gegen beleidigende oder falsche Bewertungen vorgehen
Kundenbewertungen spielen eine zentrale Rolle bei Kaufentscheidungen und werden von Unternehmen häufig in der Werbung verwendet, um Produkte oder Dienstleistungen attraktiver zu präsentieren. Allerdings müssen beim Einsatz von Bewertungen in der Werbung bestimmte Regeln eingehalten werden, um Transparenz und Authentizität zu gewährleisten, berichtet das ZDFheute. So darf Werbung nicht irreführend sein. Dies bedeutet, dass die angegebenen Bewertungen nachvollziehbar sein müssen. Unternehmen sollten die Anzahl der Bewertungen und deren Zeitraum klar kommunizieren, um den Durchschnittswert transparent darzustellen.
Seit 2022 sind Unternehmen verpflichtet, offenzulegen, ob und wie sie die Echtheit von Bewertungen überprüfen. Dies soll verhindern, dass gefälschte oder unfaire Bewertungen den Markt beeinflussen. Anbieter sind nicht gezwungen, gegen gefälschte Bewertungen vorzugehen, aber sie müssen darlegen, ob sie dies tun und welche Methoden sie verwenden.
Verbraucher sollten beim Lesen von Bewertungen darauf achten, wie viele Bewertungen abgegeben wurden und ob die Bewertenden authentisch wirken. Bewertungen, die durch Anreize wie Gutscheine beeinflusst sind, sind oft weniger vertrauenswürdig. Unternehmen haben das Recht, gegen beleidigende oder falsche Bewertungen vorzugehen und können rechtliche Schritte zur Beseitigung oder Unterlassung solcher Bewertungen einleiten. Dennoch ist es wichtig, dass die Bewertungen den tatsächlichen Erfahrungen entsprechen und Verbraucher im Fall ungerechtfertigter Löschungen ihr Recht auf freie Meinungsäußerung gerichtlich geltend machen können.