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Native Advertising gefährdet Vertrauen in Medien

Native Advertising verbreitet sich rasant und bedroht die Unabhängigkeit des Journalismus. Leser erkennen Werbung oft nicht als solche.
04.03.25

- Native Advertising ist weit verbreitet und wächst rasant
- Leser erkennen oft nicht, dass sie Werbung statt Journalismus konsumieren
- Die Glaubwürdigkeit des Journalismus leidet durch getarnte Anzeigen

Native Advertising ist mittlerweile ein fester Bestandteil vieler Online-Medien, wie netzpolitik.org berichtet. Dabei handelt es sich um bezahlte Inhalte, die redaktionellen Artikeln ähneln, aber Werbezwecken dienen. Diese Praxis ist weit verbreitet und stellt für viele Medienhäuser ein lukratives Geschäft dar. Studien zeigen jedoch, dass viele Leser nicht erkennen, dass es sich um Werbung handelt.


Die zunehmende Verbreitung dieser Methode gefährdet die Glaubwürdigkeit des Journalismus. Experten kritisieren, dass dadurch die Grenze zwischen unabhängiger Berichterstattung und kommerziellen Interessen verschwimmt. Besonders problematisch ist, dass einige Medienhäuser ihre Native Ads nur unzureichend als Werbung kennzeichnen oder diese Hinweise so platzieren, dass sie leicht übersehen werden. Ein weiteres Problem ist der finanzielle Anreiz: Während manche Plattformen für Native Ads nur geringe Beträge verlangen, verkaufen große Medienhäuser solche Anzeigen für hohe Summen. Die Preise reichen von wenigen Dollar bis zu mehreren Zehntausend Euro.


Obwohl gesetzliche Regelungen eine klare Kennzeichnung vorschreiben, halten sich viele Anbieter nicht daran. Der Deutsche Presserat spricht zwar Rügen aus, kann aber kaum durchgreifen. Die Folge: Werbung tarnt sich immer häufiger als journalistischer Inhalt – und Leser vertrauen den Medien zunehmend weniger.