Kodex Alkohol-Werbung auch für Influencer
- Neuer Kodex für Influencer-Alkoholwerbung ab 1. August
- Fokus auf Schutz von Minderjährigen vor Alkoholwerbung
- Unternehmen müssen Verstöße löschen oder löschen lassen
Der Deutsche Werberat hat einen neuen Verhaltenskodex für Influencer, die alkoholische Getränke bewerben, eingeführt. Dieser Kodex, der ab dem 1. August gilt, zielt darauf ab, Minderjährige vor Alkoholwerbung zu schützen und Missbrauch zu verhindern. Zu den Leitlinien gehören Altersbeschränkungen, Weiterleitungsbeschränkungen und Transparenzvorgaben, berichtet die Absatzwirtschaft.
Schutzmaßnahmen für Minderjährige
Ein zentraler Punkt des neuen Kodex ist der Schutz von Minderjährigen. Influencer müssen die plattformspezifischen Altersbeschränkungen nutzen, wie beispielsweise die "Option Bezug zu Alkohol" auf Meta oder die "Altersbeschränkung" auf YouTube. Falls eine Plattform solche Beschränkungen nicht bietet, muss ein Altershinweis erfolgen. Inhalte mit Alkohol sollen nicht an Personen unterhalb des gesetzlichen Mindestalters weitergeleitet werden können. Dies erreichen Influencer durch Nutzung der Weiterleitungsoptionen der jeweiligen Plattform oder durch klare Kennzeichnung, dass sich der Inhalt nur an Volljährige richtet.
Regelungen zur Inhaltstransparenz und Verantwortung
Darüber hinaus müssen Influencer ihre nutzergenerierten Inhalte regelmäßig überprüfen, um sicherzustellen, dass sie den Verhaltensregeln des Deutschen Werberats entsprechen. Sie sollen ihre Follower über diese Praxis informieren. Hersteller von alkoholischen Getränken müssen transparent machen, dass sie die Betreiber und Verantwortlichen der jeweiligen Angebote sind. Zudem sind sie verpflichtet, die von ihnen beauftragten Influencer auf die Einhaltung der Richtlinien hinzuweisen. Bei festgestellten Verstößen müssen Unternehmen die Löschung der entsprechenden Inhalte veranlassen.
Reaktion auf globale Initiativen
Der Deutsche Werberat reagiert mit diesen Maßnahmen auf die Initiative „International Alliance for Responsible Drinking“, an der Plattformen wie Google, Meta, Pinterest, Snapchat, TikTok und X beteiligt sind. Diese US-Konzerne haben sich verpflichtet, bis 2025 technische Möglichkeiten zu entwickeln, um sicherzustellen, dass Alkoholwerbung nicht an Personen unterhalb des gesetzlichen Mindestalters ausgespielt wird.