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Wann Multi-Level-Marketing Betrug ist

Schneeballsysteme nutzen Social Media für betrügerische Zwecke. Multi-Level-Marketing ist legal, birgt aber hohe Risiken.
09.07.24

- Schneeballsysteme versprechen hohe Renditen mit geringen Investitionen
- Multi-Level-Marketing ist legal, aber riskant und kann Verluste bringen
- Schneeballsysteme nutzen Social Media für große Reichweite und Glaubwürdigkeit

Schneeballsysteme werben mit dem Versprechen, durch geringe Investitionen schnell hohe Gewinne zu erzielen. Auf den ersten Blick wirken diese Angebote verlockend, besonders in sozialen Medien, wo sie mit großen Versprechungen und scheinbar einfachen Wegen zum finanziellen Erfolg werben. Diese Systeme basieren jedoch darauf, ständig neue Teilnehmer zu rekrutieren, die wiederum investieren. Solange es genügend neue Investoren gibt, scheint das System zu funktionieren. Doch sobald der Zufluss neuer Teilnehmer versiegt, bricht das Schneeballsystem zusammen, und viele Investoren bleiben auf ihren Verlusten sitzen, während die Initiatoren bereits verschwunden sind, berichtet ZDF heute.


Multi-Level-Marketing: Eine legale, aber riskante Variante
Eine legale Variante der Schneeballsysteme ist das Multi-Level-Marketing (MLM). Auch hier steht die Rekrutierung neuer Mitglieder im Vordergrund, jedoch wird zusätzlich ein Produkt verkauft, wie Kosmetik oder Nahrungsergänzungsmittel. Solange die Einnahmen aus dem Produktverkauf die Mitgliedsbeiträge überwiegen, bleibt MLM legal. Dennoch besteht auch hier ein erhebliches Risiko für Verluste, da der Hauptfokus oft auf der Rekrutierung neuer Mitglieder liegt.


Geringer Schutz für Betroffene
In Deutschland schützt das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) den Markt vor unlauteren Geschäftspraktiken, jedoch bietet es individuellen Betroffenen wenig Schutz. Die Juristin Sonja Guettat von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz erklärt, dass das Gesetz Wettbewerber schützt, aber nicht direkt die einzelnen Opfer solcher Systeme. Besonders auf Social Media können Schneeballsysteme leicht viele Menschen erreichen und durch die vermeintliche Nähe und Glaubwürdigkeit der Werbung viele potenzielle Investoren anlocken.


Handlungsbedarf bei Verdacht auf Schneeballsysteme
Sollten Personen in ein Schneeballsystem geraten sein, ist der Ausstieg oft schwierig, besonders wenn bereits größere Summen investiert wurden. Die Initiatoren üben häufig Druck aus und schieben die Schuld für fehlende Renditen auf die Teilnehmer selbst. Der Rat der Verbraucherzentrale lautet, so früh wie möglich auszusteigen und Beratungsangebote in Anspruch zu nehmen. Dies kann helfen, den Schaden zu minimieren und weitere Verluste zu vermeiden.