Targeting und Rechtslage beim Kinder-Marketing

- Advertiser nutzen auf YouTube gezielt Platzierungs-basiertes Targeting für Kinderwerbung
- DSA verbietet gezielte Werbung basierend auf Profilierung an Kinder
- Untersuchungen zeigen, dass 7 % der Ads auf kinderfokussierten YouTube-Videos Platzierungs-basiertes Targeting verwenden

In der Diskussion um gezielte Online-Werbung an Kinder rücken Plattformen wie YouTube ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Eine Studie untersucht, wie Werbetreibende trotz bestehender Schutzmechanismen Kinder durch Platzierungs-basiertes Targeting erreichen können. Die Ergebnisse der Studie werden auf hackernoon vorgestellt. YouTube, als eine der führenden Plattformen für kinderorientierte Inhalte, erlaubt es Anzeigen gezielt in Videos zu platzieren, die für Kinder gedacht sind. Die Autoren demonstrieren in mehreren Werbeexperimenten, dass solche Praktiken nicht nur theoretisch möglich sind, sondern auch tatsächlich angewendet werden. Sie zeigen auf, dass etwa 7 % der Anzeigen auf ausgewählten kinderfokussierten Videos Platzierungs-basiertes Targeting nutzen.

Neben technischen Möglichkeiten untersucht die Studie auch die rechtlichen Rahmenbedingungen. Während der DSA (Digital Services Act) gezielte Werbung basierend auf Profilierung an Kinder verbietet, bleibt Platzierungs-basiertes Targeting in einer rechtlichen Grauzone. Dies wirft Fragen hinsichtlich des Schutzes von Kindern auf und verdeutlicht die Notwendigkeit klarer gesetzlicher Regelungen, die der technologischen Entwicklung gerecht werden.

Ein weiterer zentraler Aspekt der Untersuchung betrifft die Transparenz der Werbepraktiken auf YouTube. Die Autoren kritisieren, dass die Plattform unterschiedliche Erklärungen für Werbeanzeigen auf kinderfokussierten Videos im Vergleich zu anderen Inhalten liefert. Diese Uneinheitlichkeit erschwert es Eltern und Aufsichtspersonen, die Art der auf Kinder gerichteten Werbung nachzuvollziehen und zu kontrollieren. Als Lösung schlagen die Autoren vor, Platzierungs-basierte Werbung auf kinderfokussierten Inhalten gänzlich zu verbieten und mehr Transparenz seitens der Plattformen zu fordern, um Kinder besser vor den potenziellen Risiken der digitalen Werbung zu schützen.