Telefonterror: Wieso die "Mad Men" an Warteschleifen schuld sind
Die Idee der Warteschleife stammt aus den Sechzigern - doch sie wird häufiger denn je eingesetzt. Dabei gibt es heute keinen Grund mehr dafür. Warum lassen sich die Unternehmen dann nicht endlich was Besseres einfallen?
Neulich hing ich mal wieder in der Warteschleife. Geboten wurde Ludwig van Beethovens "Pour Elise", allerdings nicht von Richard Clayderman, sondern von einem namenlosen einarmigen Pianisten mit 30 Jahre alter Bontempi-Orgel. Armer Beethoven, das hatte er sich bestimmt anders vorgestellt.
Telefon-Warteschleifen sind die Geißel des Kundenservice. Jeder hasst sie. Aber warum gibt es sie dann überhaupt?
Erfunden hat sie 1962 der Amerikaner Alfred Levy, ein Fabrikbesitzer aus Long Island. Als Levy eines Tages den Hörer seines Telefons ergriff, da vernahm er plötzlich ferne Stimmen und eine seltsame, ätherisch anmutende Musik.
Engel? Dämonen? Oder vielleicht die Sowjets?
Levy ging der Sache nach und löste das Geheimnis: Neben seiner Fabrik befand sich eine Radiostation, aufgrund deren es zu Interferenzen kam, die das Gedudel verursachten. Dem Entrepreneur gefiel die geisterhafte Telefonmusik derart gut, dass er sich ein "Telephone Hold Program System" patentieren ließ - die Warteschleife war geboren.
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