print logo

Verdi fordert Tarifvertrag für Sparkassen-Call-Center

Im Sparkassen-Callcenter in der Grenzstraße (Halle an der Saale) wird gestreikt.
27.07.12

Mit einem Autokorso hat die Gewerkschaft Verdi in Halle ihre Forderungen nach einem Tarifvertrag für die Beschäftigten des Finanzdienstleisters S-Direkt untermauert. Rund 200 Mitarbeiter mit 55 Fahrzeugen haben sich den Angaben zufolge an der Aktion am Donnerstag beteiligt. „Wir wollen einen Stundenlohn von 9 Euro brutto für alle“, sagte Verdi-Sprecher Lothar Philipp. Die bisher von dem Unternehmen angebotenen Lohnerhöhungen seien nicht ausreichend. „Es klemmt am Geld“, sagte Philipp mit Blick auf den seit Wochen anhaltenden Tarifkonflikt zwischen der Gewerkschaft und der Arbeitgeberseite. Nach Gewerkschaftsangaben liegen die Stundenlöhne derzeit um 7 Euro brutto.

Der Dienstleister S-Direkt mit rund 800 Mitarbeitern hat in Halle ein Call-Center. Mitarbeiter betreiben dort den Angaben zufolge für Sparkassen-Filialen in Deutschland unter anderem Marktforschung, vereinbaren Termine mit Kunden und sperren im Notfall Kreditkarten. Nach bisherigen eigenen Angaben hatte S-Direkt den Beschäftigten die Einführung eines Mindestlohns von 8,50 Euro brutto bis Ende 2014 angeboten.

Nach Vorstellungen der S-Direkt sollen die Arbeitnehmer der unteren Lohngruppen in den kommenden drei Jahren insgesamt 15 Prozent mehr Lohn erhalten, hieß es weiter in einer Mitteilung der Arbeitgeberseite am Donnerstag. Für einen Mitarbeiter dieser Arbeitnehmergruppe würde sich dadurch das Entgelt in vier Stufen um 190 Euro im Monat erhöhen. Hinzu kämen weitere Sozialleistungen wie Angebote aus dem Bereich des Gesundheitsmanagements. Die Gewerkschaft will am Freitag über ihr weiteres Vorgehen im Tarifkonflikt beraten. Das Unternehmen stehe für die Fortführung der Gespräche jederzeit zur Verfügung, hieß es.