Seevetal führt den Behördenruf 115 ein
Die Gemeinde kooperiert bei der bundesweit einheitlichen Behördenauskunft zum Ortstarif als einzige im Landkreis mit Hamburg.
Was muss ich mitbringen, um einen Reisepass zu erhalten? Muss ich eine Feinstaubplakette beantragen? Wo kann ich meinen Hund anmelden? Bei diesen und anderen Fragen an die Verwaltung müssen sich die Bürger von Seevetal nur noch eine einzige Telefonnummer merken: 115. Diese Rufnummer führt zu den rund 20 000 Behörden in Deutschland - und das zum Ortstarif.
Als erste Kommune im Landkreis Harburg ist gestern die Gemeinde Seevetal dem sogenannten 115-Verbund beigetreten. Aus technischen Gründen gilt das Angebot zunächst nicht für die 3500 Einwohner in den Ortschaften Ramelsloh, Ohlendorf und Holtorfsloh, die voraussichtlich noch bis zum Sommer warten müssen. Die bundesweit einheitliche Behördenrufnummer wird nach und nach eingeführt und gilt zurzeit nur in insgesamt 200 Landkreisen, Städten und Gemeinden in elf Bundesländern. Etwa 150 Kommunen zusätzlich werden in diesem Jahr der telefonischen Behördenauskunft 115 beitreten.
Die übrigen Städte und Gemeinden im Landkreis Harburg werden nach Angaben der Kreisverwaltung voraussichtlich erst im Sommer die Behördenauskunft 115 einführen. Die Gemeinde Seevetal ist Vorreiter, weil sie mit der Freien und Hansestadt Hamburg kooperiert. Hamburg setzt seit Jahren auf die telefonische Behördenauskunft 115, betreibt dazu ein Callcenter im Stadtteil Wandsbek mit insgesamt 107 Mitarbeitern. Wie Seevetal verzichtet auch die Stadt Kiel darauf, ein eigenes Callcenter aufzubauen und arbeitet stattdessen mit Hamburg zusammen. Für jeden Anruf aus Seevetal bei der Behördenauskunft 115 bezahlt die niedersächsische Gemeinde 1,50 Euro pro Minute an den Nachbarn Hamburg.