Inklusion im Call Center: So geht's
Dass blinde und sehbehinderte Menschen im Call Center beruflich topfit sein können, zeigte der Besuch von BFW-Teilnehmern bei Auszubildenden von UniCredit Direct Services, einer Tochter der HypoVereinsbank in Schweinfurt.
"Inbound", "Outbound", "Sales Support", "Neukunden-Akquise". Die Fachausdrücke rund ums professionelle Telefonieren fliegen nur so hin und her, als sehbehinderte Teilnehmer des Berufsförderungswerks (BFW) Würzburg mit Auszubildenden des Schweinfurter Customer Care Centers der UniCredit Direct Services diskutieren. Das erfreuliche Fazit nach dreistündigem Austausch unter Telefonprofis: Es gibt keine Aufgabengebiete, die blinde und sehbehinderte Menschen wegen ihres Seh-Handicaps nicht leisten können."Ziel unseres Bildungszentrums ist es, unseren blinden und sehbehinderten Teilnehmern möglichst rasch den Weg zurück ins Berufsleben zu ebnen", betonen die BFW-Lehrkräfte Dorothea Ackermann und Eleonore Meitinger. Entsprechend wichtig sei es, Kontakte zu vorurteilsfreien Arbeitgebern wie UniCredit Direct Services zu knüpfen. Die hundertprozentige Tochter der UniCredit Bank AG - in Deutschland bekannt als HypoVereinsbank - hat ihren Hauptsitz in München und unterhält Standorte in Schweinfurt, Leipzig, Wien, Graz und Villach. Rund 450 Mitarbeiter sind in Schweinfurt für die Kunden der HypoVereinsbank vorwiegend am Telefon aktiv. Hinzu kommt der Kundendialog über E-Mail oder das Internet.
Telekommunikationsoperator heißt der Beruf, den die Besuchergruppe aus Veitshöchheim im BFW innerhalb von zwölf Monaten erlernt. "Dazu gehört weit mehr als nur Telefonieren", betont die sehbehinderte Marlen Stryczek. "Topfit sind wir auch in Word, Excel oder Outlook. Und unser Handicap gleichen wir durch unsere gute Ausbildung aus", macht die 27-Jährige klar.