Schaffung von Jobs, Innovationskraft und globaler Erfolg: Deutsche loben VW, Siemens und Daimler
Deutschlands Top-Unternehmen leisten nach Meinung der Bevölkerung einen positiven Beitrag zur Beschäftigungsentwicklung in Deutschland und zur Stärkung des Standorts Deutschlands. Vorbildlich sind aus Sicht der Verbraucher vor allem Volkswagen, Siemens und Daimler. Defizite sehen die Deutschen allerdings bei den Themen Umweltschutz und ethisches Handeln. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Ernst & Young unter 1.000 Verbrauchern in Deutschland.
Wenn es um die Beurteilung großer Unternehmen geht, legen die Deutschen hohe Maßstäbe an: Sehr wichtig ist ihnen vor allem ein positiver Beitrag zur Beschäftigungsentwicklung in Deutschland (73 Prozent) und zum Umweltschutz (68 Prozent). Auch Innovationskraft (62 Prozent) und ein positiver Beitrag zur Entwicklung des Standorts Deutschland (61 Prozent) sind von großer Bedeutung, gefolgt von der Einhaltung ethischer Standards und sozialem Engagement (57 bzw. 52 Prozent). Die Managementleistung eines Unternehmens und der Globalisierungsgrad sind für die Bundesbürger hingegen von relativ untergeordneter Bedeutung (36 bzw. 33 Prozent). Auch die Frage, ob sich ein Unternehmen durch die Förderung von Frauen in Führungspositionen besonders hervortut, spielt nur für eine Minderheit (41 Prozent) eine große Rolle.
Für den wichtigsten Aspekt – Schaffung von Arbeitsplätzen – erhalten relativ viele Unternehmen Lob von der Bevölkerung. Vor allem Volkswagen wird von vielen Bundesbürgern (24 Prozent) als Beschäftigungsmotor in Deutschland angesehen, gefolgt von Siemens (14 Prozent) und Daimler (10 Prozent).
Anders sieht es beim zweitwichtigsten Thema – Umweltschutz und nachhaltiges Wirtschaften – aus: 34 Prozent der Befragten können kein Unternehmen benennen, das sich bei diesem Thema besonders positiv hervortut, am häufigsten werden Volkswagen und E.ON genannt – allerdings nur von 10 bzw. 8 Prozent der Befragten.
Relativ viel Lob erhalten die Unternehmen hingegen für ihre Innovationskraft und ihren Globalisierungsgrad – in beiden Kategorien schneiden abermals Volkswagen, Siemens und Daimler am besten ab.
„Die Deutschen wissen den Beitrag der Top-Konzerne zum Standort Deutschland absolut zu würdigen und sehen in diesen Unternehmen sehr leistungsstarke Globalisierungsgewinner, die sich vor allem durch innovative Produkte, Wettbewerbsfähigkeit und Ertragskraft auszeichnen“, stellt Mark Smith, Managing Partner Region Südwest bei Ernst & Young, fest. „Die Wahrnehmung ist insgesamt allerdings recht einseitig: Bei weicheren Themen wie Umweltschutz, ethisches Handeln und soziales Engagement haben relativ wenige Unternehmen Vorbildcharakter“. Diese Themen seien erst in jüngerer Zeit stärker in das Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt, und viele Unternehmen hätten auf diese Entwicklung noch nicht angemessen reagiert. „Die Unternehmen müssen sich darauf einstellen, dass ihre Leistungsfähigkeit nicht länger nur anhand Gewinn- und Umsatzzahlen gemessen wird. Den Menschen ist ebenso wichtig, dass die Unternehmen einen positiven gesellschaftlichen Beitrag leisten, dass sie sich für den Umweltschutz einsetzen und vor allem wirksame Maßnahmen gegen Korruption ergreifen“.
Bemerkenswert findet Smith zudem, dass Deutschland offenbar in erster Linie als Industriestandort wahrgenommen werde. „Deutschland ist aus Sicht vieler Menschen in erster Linie ein Automobilstandort. Der Beitrag hochinnovativer Unternehmen aus den Branchen IT, Pharma oder Chemie findet hingegen wenig bis gar keine Beachtung“.
Ethisches Handeln: Nur wenige Unternehmen gelten als vorbildlich
Gerade in Bezug auf die Forderung nach dem Einhalten ethischer Standards auch im Geschäftsleben entspricht die öffentliche Wahrnehmung noch nicht den hohen Erwartungen, die die Verbraucher an Top-Unternehmen stellen: Mehr als jeder Zweite bezeichnet diesen Aspekt als sehr wichtig, aber immerhin 64 Prozent der Befragten können kein einziges Unternehmen benennen, das sich durch ethisches Handeln auszeichnet und beispielsweise klar gegen Korruption vorgeht. „Wenn nur jeder Dritte spontan ein Unternehmen nennen kann, das sich besonders stark durch ethisches Handeln auszeichnet, ist das ist zu wenig“, stellt Smith fest. Viele Unternehmen hätten in den vergangenen Jahren erhebliche Anstrengungen im Bereich „Compliance“ unternommen und ihre internen Vorgaben und Abläufe deutlich verschärft. Offenbar werde dies in der breiten Öffentlichkeit aber noch kaum wahrgenommen.
Smith weist zudem darauf hin, dass Korruptionsskandale für die betroffenen Unternehmen zwar schmerzhaft und zunächst auch imageschädigend seien, aber durchaus auch eine Chance darstellten: „Interessanterweise sahen sich die drei am häufigsten als positive Beispiele genannten Unternehmen – Siemens, Volkswagen und Deutsche Telekom – in ihrer jüngeren Geschichte mit dem Vorwurf unethischen Handelns konfrontiert. Offenbar ist es diesen Unternehmen dank sauberer Aufarbeitung gelungen, bei den Bürgern zu punkten und sich sogar positiv positionieren“.
Auch bei den wichtigen Aspekten Beitrag zum Umweltschutz und Soziales Engagement würden die großen Unternehmen derzeit den Erwartungen der Bürger vielfach nicht gerecht, so Smith: „Angesichts der umfassenden Aktivitäten, die viele Unternehmen mittlerweile auf diesen Gebieten entfalten und oft in Nachhaltigkeits- bzw. CSR-Berichten dokumentieren, ist dies ein schwaches Ergebnis. Die Unternehmen sollten nicht nur interne Maßnahmen ergreifen, sondern diese Aspekte stärker in den Fokus ihrer Unternehmenskommunikation rücken“.
Download der Studie
Lesen Sie die Ergebnisse des Ernst & Young "Deutschlands Top-Unternehmen 2011: Erwartungen und Wirklichkeit" (620 KB, 19 Seiten).
http://www.ey.com/Publication/vwLUAssets/Deutschlands_Top-Unternehmen_2011_-_Erwartungen_und_Wirklichkeit/$FILE/Top%20Unternehmen%202011.pdf
Wenn es um die Beurteilung großer Unternehmen geht, legen die Deutschen hohe Maßstäbe an: Sehr wichtig ist ihnen vor allem ein positiver Beitrag zur Beschäftigungsentwicklung in Deutschland (73 Prozent) und zum Umweltschutz (68 Prozent). Auch Innovationskraft (62 Prozent) und ein positiver Beitrag zur Entwicklung des Standorts Deutschland (61 Prozent) sind von großer Bedeutung, gefolgt von der Einhaltung ethischer Standards und sozialem Engagement (57 bzw. 52 Prozent). Die Managementleistung eines Unternehmens und der Globalisierungsgrad sind für die Bundesbürger hingegen von relativ untergeordneter Bedeutung (36 bzw. 33 Prozent). Auch die Frage, ob sich ein Unternehmen durch die Förderung von Frauen in Führungspositionen besonders hervortut, spielt nur für eine Minderheit (41 Prozent) eine große Rolle.
Für den wichtigsten Aspekt – Schaffung von Arbeitsplätzen – erhalten relativ viele Unternehmen Lob von der Bevölkerung. Vor allem Volkswagen wird von vielen Bundesbürgern (24 Prozent) als Beschäftigungsmotor in Deutschland angesehen, gefolgt von Siemens (14 Prozent) und Daimler (10 Prozent).
Anders sieht es beim zweitwichtigsten Thema – Umweltschutz und nachhaltiges Wirtschaften – aus: 34 Prozent der Befragten können kein Unternehmen benennen, das sich bei diesem Thema besonders positiv hervortut, am häufigsten werden Volkswagen und E.ON genannt – allerdings nur von 10 bzw. 8 Prozent der Befragten.
Relativ viel Lob erhalten die Unternehmen hingegen für ihre Innovationskraft und ihren Globalisierungsgrad – in beiden Kategorien schneiden abermals Volkswagen, Siemens und Daimler am besten ab.
„Die Deutschen wissen den Beitrag der Top-Konzerne zum Standort Deutschland absolut zu würdigen und sehen in diesen Unternehmen sehr leistungsstarke Globalisierungsgewinner, die sich vor allem durch innovative Produkte, Wettbewerbsfähigkeit und Ertragskraft auszeichnen“, stellt Mark Smith, Managing Partner Region Südwest bei Ernst & Young, fest. „Die Wahrnehmung ist insgesamt allerdings recht einseitig: Bei weicheren Themen wie Umweltschutz, ethisches Handeln und soziales Engagement haben relativ wenige Unternehmen Vorbildcharakter“. Diese Themen seien erst in jüngerer Zeit stärker in das Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt, und viele Unternehmen hätten auf diese Entwicklung noch nicht angemessen reagiert. „Die Unternehmen müssen sich darauf einstellen, dass ihre Leistungsfähigkeit nicht länger nur anhand Gewinn- und Umsatzzahlen gemessen wird. Den Menschen ist ebenso wichtig, dass die Unternehmen einen positiven gesellschaftlichen Beitrag leisten, dass sie sich für den Umweltschutz einsetzen und vor allem wirksame Maßnahmen gegen Korruption ergreifen“.
Bemerkenswert findet Smith zudem, dass Deutschland offenbar in erster Linie als Industriestandort wahrgenommen werde. „Deutschland ist aus Sicht vieler Menschen in erster Linie ein Automobilstandort. Der Beitrag hochinnovativer Unternehmen aus den Branchen IT, Pharma oder Chemie findet hingegen wenig bis gar keine Beachtung“.
Ethisches Handeln: Nur wenige Unternehmen gelten als vorbildlich
Gerade in Bezug auf die Forderung nach dem Einhalten ethischer Standards auch im Geschäftsleben entspricht die öffentliche Wahrnehmung noch nicht den hohen Erwartungen, die die Verbraucher an Top-Unternehmen stellen: Mehr als jeder Zweite bezeichnet diesen Aspekt als sehr wichtig, aber immerhin 64 Prozent der Befragten können kein einziges Unternehmen benennen, das sich durch ethisches Handeln auszeichnet und beispielsweise klar gegen Korruption vorgeht. „Wenn nur jeder Dritte spontan ein Unternehmen nennen kann, das sich besonders stark durch ethisches Handeln auszeichnet, ist das ist zu wenig“, stellt Smith fest. Viele Unternehmen hätten in den vergangenen Jahren erhebliche Anstrengungen im Bereich „Compliance“ unternommen und ihre internen Vorgaben und Abläufe deutlich verschärft. Offenbar werde dies in der breiten Öffentlichkeit aber noch kaum wahrgenommen.
Smith weist zudem darauf hin, dass Korruptionsskandale für die betroffenen Unternehmen zwar schmerzhaft und zunächst auch imageschädigend seien, aber durchaus auch eine Chance darstellten: „Interessanterweise sahen sich die drei am häufigsten als positive Beispiele genannten Unternehmen – Siemens, Volkswagen und Deutsche Telekom – in ihrer jüngeren Geschichte mit dem Vorwurf unethischen Handelns konfrontiert. Offenbar ist es diesen Unternehmen dank sauberer Aufarbeitung gelungen, bei den Bürgern zu punkten und sich sogar positiv positionieren“.
Auch bei den wichtigen Aspekten Beitrag zum Umweltschutz und Soziales Engagement würden die großen Unternehmen derzeit den Erwartungen der Bürger vielfach nicht gerecht, so Smith: „Angesichts der umfassenden Aktivitäten, die viele Unternehmen mittlerweile auf diesen Gebieten entfalten und oft in Nachhaltigkeits- bzw. CSR-Berichten dokumentieren, ist dies ein schwaches Ergebnis. Die Unternehmen sollten nicht nur interne Maßnahmen ergreifen, sondern diese Aspekte stärker in den Fokus ihrer Unternehmenskommunikation rücken“.
Download der Studie
Lesen Sie die Ergebnisse des Ernst & Young "Deutschlands Top-Unternehmen 2011: Erwartungen und Wirklichkeit" (620 KB, 19 Seiten).
http://www.ey.com/Publication/vwLUAssets/Deutschlands_Top-Unternehmen_2011_-_Erwartungen_und_Wirklichkeit/$FILE/Top%20Unternehmen%202011.pdf