Prognose: Strom- und Gaspreise sinken zum neuen Jahr
Gute Nachrichten für Verbraucher: Die Strom- und Gaspreise sinken zum neuen Jahr für Millionen Haushalte. Viele örtliche Versorger geben damit die im Laufe des Jahres deutlich gesunkenen Einkaufspreise an ihre Kunden weiter. Der Preisrückgang bei den angekündigten Strompreissenkungen beträgt durchschnittlich 12 Prozent, bei Gas rund 15 Prozent. Das Preisniveau der örtlichen Versorger bleibt jedoch weiterhin hoch und liegt deutlich über den aktuellen Angeboten für Neukunden. Das zeigt eine Analyse des Vergleichsportals Verivox.
Strompreise einer Reihe von Grundversorgern sinken deutlich
Für Dezember und Januar wurden bisher 83 Strompreissenkungen von durchschnittlich 12 Prozent angekündigt. Für einen Drei-Personen-Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 4.000 kWh entspricht das einer Entlastung von rund 258 Euro im Jahr. In den betroffenen Grundversorgungsgebieten leben 4,7 Millionen Haushalte. Gleichzeitig wurden auch 5 Strompreiserhöhungen von rund 2 Prozent angekündigt, was rund 26 Euro entspricht. Etwa 900.000 Haushalte wohnen in den betroffenen Gebieten.
Doch das Strompreisniveau in der örtlichen Grundversorgung bleibt weiterhin hoch: Trotz der angekündigten Senkungen kostet eine Kilowattstunde Strom noch 46,02 Cent. Ein Drei-Personen-Haushalt mit einem Verbrauch von 4.000 Kilowattstunden kommt so in der Grundversorgung auf jährliche Kosten von 1.841 Euro.
"Trotz der anstehenden Preissenkungen ist die die Grundversorgung nach wie vor vergleichsweise teuer. Rund 60 Prozent der Tarife haben noch einen Arbeitspreis von über 40 Cent je Kilowattstunde und werden über die Strompreisbremse staatlich subventioniert", sagt Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox.
"Dabei gibt es mittlerweile deutlich günstigere Angebote im Markt, die ohne Subventionen auskommen und den Haushalten zusätzliche eine deutliche Ersparnis bringen."
Der günstigste Stromtarif mit empfehlenswerten Vertragsbedingungen hat aktuell einen durchschnittlichen Preis von 27,07 Cent pro Kilowattstunde. Das entspricht jährlichen Stromkosten von 1.083 Euro. Der Unterschied zwischen dem örtlichen Standardtarif und dem günstigsten Neukundenangebot liegt im bundesweiten Durchschnitt bei 758 Euro.
Mehrheit der Gas-Grundversorgungstarife über der Preisbremse
Beim Erdgas wurden für Dezember und Januar 99 Preissenkungen von durchschnittlich 15 Prozent angekündigt. Für ein Einfamilienhaus mit einem Jahresverbrauch von 20.000 kWh sinken die Heizkosten damit um rund 488 Euro pro Jahr. In den von Senkungen betroffenen Grundversorgungsgebieten leben 9,5 Millionen Haushalte. Gleichzeitig gibt es 10 Gaspreiserhöhungen von durchschnittlich 11Prozent. Rund eine Million Haushalte lebt in diesen Gebieten.
Eine Kilowattstunde Gas kostet im Standardtarif des örtlichen Gasversorgers künftig durchschnittlich rund 14,14 Cent. Die Heizkosten für ein Einfamilienhaus mit einem Verbrauch von 20.000 Kilowattstunden liegen in dieser Tarifgruppe bei 2.828 Euro pro Jahr.
Die Gaspreisbremse greift ab einem Kilowattstundenpreis von 12 Cent, mehr als 70 Prozent der Standard-Tarife der örtlichen Gasversorger liegen nach wie vor über diesem Wert.
Doch wer den Gasversorger wechselt, kann deutlich bessere Preise bekommen. Eine Kilowattstunde Gas kostet beim günstigsten Angebot mit empfehlenswerten Vertragsbedingungen derzeit durchschnittlich 8,52 Cent. Die jährlichen Heizkosten belaufen sich dann auf 1.704 Euro. Der Preisunterschied zwischen den Tarifen beträgt im bundesweiten Durchschnitt 1.124 Euro.
Methodik
Verivox hat die verfügbaren veröffentlichungspflichtigen Gas- und Strompreise für Bestandskunden der rund 700 örtlichen Gas- Grundversorger und der rund 800 örtlichen Strom-Grundversorger in Deutschland ausgewertet. Noch bis zum 20.11. haben Versorger Zeit, Preisänderungen zum neuen Jahr bekannt zu geben.