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Den Haag verbietet Werbung für Erdöl-Produkte

Den Haag verbietet als erste Stadt weltweit ab 2024 Werbung für fossile Brennstoffe und klimaschädliche Dienstleistungen auf öffentlichen Werbeflächen
19.09.24 | Interessanter Artikel bei The Guardian

- Den Haag verbietet Werbung für fossile Brennstoffe ab Anfang nächsten Jahres
- Das Gesetz verbietet fossile Anzeigen auf Plakaten und in Wartehäuschen
- Das Verbot könnte weltweit ähnliche Maßnahmen, etwa in Amsterdam, fördern

Den Haag ist die erste Stadt weltweit, die ein Gesetz verabschiedet hat, das Werbung für fossile Brennstoffe und klimaschädliche Dienstleistungen verbietet. Ab Anfang nächsten Jahres wird es laut The Guardian in der niederländischen Stadt nicht mehr erlaubt sein, öffentliche und privat finanzierte Anzeigen für Produkte wie Benzin, Diesel, Flugreisen und Kreuzfahrten zu schalten. Diese Maßnahme betrifft Plakatwände, Bushaltestellen und andere öffentliche Werbeflächen. Das Verbot folgt einem Aufruf von UN-Generalsekretär António Guterres, der dazu aufgefordert hat, fossile Werbung ähnlich wie Tabakwerbung zu regulieren.

Die Gesetzgebung in Den Haag ist wegweisend, da andere Städte wie Edinburgh oder Amsterdam bisher nur freiwillige Vereinbarungen getroffen haben. In Edinburgh werden beispielsweise auf städtischen Werbeflächen keine Anzeigen für fossile Produkte mehr zugelassen. Den Haag hat jedoch das erste rechtlich bindende Verbot dieser Art erlassen, das auch die Unterstützung von Klimaschützern wie Femke Sleegers von Reclame Fossielvrij erhielt. Sie betont, dass der Mut der Stadt ein wichtiges Signal im Kampf gegen die Klimakrise sendet und als Vorbild für andere Städte weltweit dienen könnte.

Das Verbot von fossiler Werbung wird als ein Schritt gesehen, der klimafreundliche Maßnahmen weiter stärken kann. Thijs Bouman, ein Experte für Umweltpsychologie, argumentiert, dass solche Werbung die Klimapolitik untergräbt, da sie umweltschädliches Verhalten normalisiert. Er schlägt vor, dass die Mittel, die durch das Werbeverbot frei werden, in den Ausbau nachhaltiger Alternativen wie den öffentlichen Nahverkehr investiert werden sollten. Das Beispiel von Den Haag könnte somit weltweit ähnliche Initiativen anstoßen und den Weg für weitere Städte ebnen, die auf Klimaschutzmaßnahmen setzen.