Datenpanne erschüttert Marktforschungsbranche in den Niederlanden
In der letzten Woche wurden in niederländischen Medien verschiedene Berichte über umfangreiche Datenschutzverletzungen in der niederländischen Marktforschungsbranche veröffentlicht. Den Berichten zufolge waren diese das Ergebnis eines Hackerangriffs und einer anschließenden Datenpanne bei einem Softwareunternehmen, das von verschiedenen Marktforschungsunternehmen in den Niederlanden genutzt wird. Mehrere große Marktforschungsunternehmen und ihre Kunden waren demnach von der Datenpanne betroffen, die zur Veröffentlichung von persönlichen Daten von Befragten, wie Namen, Telefonnummern und E-Mail-Adressen, führte. Die betroffenen Unternehmen haben ihre Kunden gewarnt, bei verdächtigen Phishing-Mails oder Anrufen besonders aufmerksam zu sein. Der Vorfall wurde der zuständigen Datenschutzbehörde gemeldet.
Der ADM Arbeitskreis Deutscher Markt- und Sozialforschungsinstitute e. V. ist bestürzt über die Vorfälle in den Niederlanden. "Wir haben unsere Mitgliedsinstitute in der vergangenen Woche nach Bekanntwerden umgehend über die Datenschutzvorfälle in den Niederlanden informiert. Bisher liegen uns keine Hinweise vor, dass auch deutsche Unternehmen betroffen sind", so Bernd Wachter, Vorstandsvorsitzender des ADM. "Der Vorfall ist sehr besorgniserregend, da er erneut die Bedeutung von IT-Sicherheit und ständiger Überprüfung der Systeme aufzeigt. Dies gilt nicht nur für unsere Branche, sondern für alle Branchen. Angesichts der immer raffinierteren Methoden, die Cyberkriminelle nutzen, um IT-Anbieter zu hacken, müssen Unternehmen besonders wachsam sein."
Der ADM ist Mitglied im Bundesverband IT-Sicherheit e. V. (TeleTrusT). Zusammen mit diesem und der Deutschen Gesellschaft für Onlineforschung DGOF e. V. hat der ADM einen Leitfaden zur Informationssicherheit in der Markt-, Meinungs- und Sozialforschung entwickelt. Darüber hinaus informiert der ADM seine Mitglieder z. B. in Webinaren über IT-Sicherheit und Cyberkriminalität. Datenschutz, Datensicherheit und der Schutz der Anonymität der Befragten gehören seit jeher zur DNA des ADM.