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Online weiter im Aufwind

Gut 83 Prozent der Verbraucher kaufen Weihnachtsgeschenke nur noch im Netz.
ESET | 24.11.2022
Wovor haben Sie am meisten Angst, wenn Sie online shoppen? © freepik / oatawa
 

Mit einem Umsatz im Weihnachtsgeschäft von 120,3 Milliarden Euro allein in Deutschland rechnet der Handelsverband Deutschland. Laut einer aktuellen, repräsentativen ESET-Umfrage legt der Online-Handel hierbei weiter zu: Fünf von sechs Verbraucher kaufen die Geschenke für ihre Liebsten in diesem Jahr im Netz. Im Vergleich zur ESET-Umfrage 2020 ist dies ein Zuwachs von 5,4 Prozentpunkte. Die Größte Angst der Online-Käufer sind Identitätsdiebstahl (32,4 Prozent) und der Betrug durch Fake-Shops (31,6 Prozent). Bewertungen und Erfahrungsberichte anderer Kunden sind für über 60 Prozent der Befragten ein wichtiges Merkmal für die Kaufentscheidung. Das beliebteste Endgerät zum Shopping ist der Desktop-PC, den nahezu jeder Dritte Konsument zur Schnäppchenjagd einsetzt.

„Es ist für den stationären Handel gerade in diesem Jahr sicherlich nicht einfacher geworden, vor allem da der Online-Handel im wichtigen Jahresendgeschäft weiter zulegt. Was die Schnäppchenjagd angeht, sollten Verbraucher aber auf der Hut sein. Denn: Cyberkriminelle haben die Weihnachtszeit rot in ihren Kalendern markiert. Bereits jetzt sehen wir eine starke Zunahme an vermeintlichen Versandbestätigungen oder E-Mails von Logistikdienstleistern, die zur Eingabe persönlicher Daten oder dem Öffnen von Anhängen verleiten sollen. Gerade in diesen Wochen sind Verbraucher verstärkt auf der Suche nach Geschenken und warten sehnlichst auf die Zustellung“, erklärt Thorsten Urbanski, Sicherheitsexperte bei ESET. „Wir erwarten noch eine Steigerung von vermeintlichen Schnäppchen und Fake-Shops. Gerade auch auf den Marktplätzen großer Online-Händler sollten Verbraucher sehr genau aufpassen, hier lauern immer wieder Betrüger.“

Größte Angst der Onlinekäufer: Identitätsdiebstahl

Identitätsdiebstahl, also der Diebstahl und Missbrauch der persönlichen Daten, um beispielsweise online Verträge abzuschließen oder Einkäufe zu tätigen, ist die größte Angst jedes dritten Internetnutzers. Werden Verbraucher Opfer dieser Diebe, bedeutet das viel Ärger und Stress, um den Missbrauch der eigenen Daten einzudämmen. Dicht dahinter folgt mit 31,6 Prozent der Betrug durch Fake-Shops. Täglich erscheinen neue Online-Shops, immer wieder sind auch Betrüger darunter. Fake-Shops machen meist mit Schnäppchen-Angeboten auf sich aufmerksam. Gerade bei Offerten, die zu gut erscheinen, gilt es misstrauisch zu sein. Ansonsten sind Geld und persönliche Daten weg. Auf Platz 3 folgt die Angst vor gefälschten Bewertungen (15,5 Prozent). 

Erfahrungsberichte sind Hauptkaufkriterium

Bewertungen und Erfahrungsberichte anderer Kunden sind für gut zwei von drei Verbrauchern ein wichtiges Merkmal für die Kaufentscheidung. Dahinter folgen mit jeweils rund 35 Prozent, ob die Verbindung zum Shop mit HTTPS verschlüsselt ist, ein Impressum bzw. Geschäftsbedingungen vorliegen, wo sich der Standort des Verkäufers befindet oder ob Gütesiegel und Zertifikate vorliegen. Rund 15 Prozent der Konsumenten achten auf keines dieser Merkmale.

Fünf von sechs Verbrauchern kaufen Weihnachtsgeschenke im Netz

Acht von zehn Befragten kaufen ihre Weihnachtsgeschenke online. Zur ESET-Umfrage aus dem Jahr 2020 (77,1 Prozent) ist das ein weiterer Zuwachs um 5,4 Prozentpunkte. Mit rund 11 Prozent ist der Anteil der Verbraucher, die ihre Präsente im stationären Handel kaufen, gleichgeblieben. In diesem Jahr kaufen dafür weniger Befragte keine Geschenke.

PCs und Laptops beliebtestes Shopping-Werkzeug

PCs und Laptops beliebtestes Shopping-Werkzeug Der Desktop-PC (31,5 Prozent) und der Laptop (23,7 Prozent) sind die beliebtesten Geräte beim Weihnachtsshopping. Dahinter folgt mit 20,7 Prozent das Smartphone und mit 7,1 Prozent das Tablet. Das Ergebnis verwundert nicht, da diese Geräte zum Online-Einkauf übersichtlicher und besser zu händeln sind als Mobilgeräte.

Drei Tipps der ESET Experten

  • Augen auf bei Online-Marktplätzen: Betrüger lauern auch auf Amazon und Co. Häufig sind die angebotenen Artikel nur nach vorheriger Kontaktaufnahme per E-Mail bestellbar und können nicht wie sonst üblich direkt in den Warenkorb gelegt werden. Ein weiteres Indiz, bei dem Ihre Alarmglocken sofort läuten sollten: Wenn der Anbieter die vom Plattformbetreiber angebotenen Bezahlmethoden aushebeln möchte. Oftmals locken Betrüger bei Vorkasse mit zusätzlichen Rabatten. Statt des erhofften Schnäppchens bleiben Sie in der Regel auf dem finanziellen Schaden sitzen.
  • Vorsicht bei extrem günstigen Angeboten: Ist der Preis zu gut, um wahr zu sein? Dann sollten Sie genau aufpassen! Denn meistens handelt es sich um Produktfälschungen oder einem Fake-Shop. Falls Sie sich unsicher sind, recherchieren Sie im Internet (zum Beispiel www.trustedshops.de), ob der Anbieter seriös agiert. Auch die Verbraucherzentralen können hier weiterhelfen. Eine Auflistung betrügerischer Shops gibt es auch hier: www.watchlist-internet.at/liste-betruegerischer-shops/
  • Den Shop genau prüfen: Sehen Sie sich vor dem Kauf die Onlineshops und die angebotenen Bezahlsysteme genau an. Achten Sie dabei unbedingt darauf, dass eine sichere Verbindung besteht, damit die Daten verschlüsselt übermittelt werden. Durch das Vorhängeschloss und der Abkürzung „https“ in der Adressleiste können Sie das einfach erkennen. Zusätzlich sollten Sie überprüfen, ob die korrekte Adresse des Online-Shops in der Adressleiste zu sehen ist. Andernfalls könnte es sich um eine Fälschung des Original-Shops handeln.