Ukraine-Krieg: Die Hälfte der Deutschen spart fossile Energie ein
Bei denjenigen, die vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine bewusst Energie sparen, spielen smarte Geräte eine wichtige Rolle: 31 Prozent nutzen WLAN- oder Funksteckdosen, um Geräte komplett auszuschalten, wenn sie nicht genutzt werden oder intelligente Heizkörperthermostate (20 Prozent) sowie intelligente Zähler für Strom, Gas oder Wasser, um den eigenen Verbrauch etwa per Smartphone-App überwachen zu können (8 Prozent). Auch der bewusste Umgang mit elektronischen und digitalen Geräten nimmt zu: 59 Prozent derjenigen, die vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine Energie sparen wollen, achten darauf, dass sie Stand-by vermeiden, ihre Geräte also stets komplett abschalten. 42 Prozent aktivieren vermehrt die Energiesparfunktion bei Geräten wie Laptops oder Monitoren. Ein Fünftel (22 Prozent) reduziert die Helligkeit von Bildschirmen, um Energie einzusparen. „Auch kleine Maßnahmen, die den täglichen Komfort nicht einschränken, können in der Summe einen wichtigen Beitrag dazu leisten, dass das Klima geschützt und die Abhängigkeit von russischen Energieimporten verringert wird“, betont Hartmann. Dazu zählen auch traditionelle Verhaltensweisen, wie das Licht häufiger ausgeschaltet zu lassen, worauf 46 Prozent vermehrt achten. 40 Prozent derjenigen, die ihren Energieverbrauch aktuell bewusst reduzieren, sparen Warmwasser, indem sie etwa duschen, statt zu baden. Und 38 Prozent nutzen häufiger mal den öffentlichen Nahverkehr oder das Fahrrad anstelle des Autos. 22 Prozent drehen die Heizung häufiger runter.
9 von 10 Deutschen (90 Prozent) sind generell der Meinung, Deutschland müsse so schnell wie möglich unabhängig von russischem Gas werden. Das Tempo der Energiewende bewerten 74 Prozent als zu langsam – das sind 3 Prozentpunkte mehr als Anfang 2022, als es noch 71 Prozent waren.
Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im März 2022 durchgeführt hat. Dabei wurden 1.003 Menschen in Deutschland ab 16 Jahren telefonisch befragt. Die Umfrage ist repräsentativ. Die Fragen lauteten: „Hat sich Ihr persönlicher Umgang mit den Themen Strom und Energieverbrauch in Ihrem Haushalt vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine verändert, d. h. verbrauchen Sie z. B. bewusst weniger Strom, heizen bewusst weniger oder sind auf Ökostrom umgestiegen?“; „Wie bewerten Sie das Tempo der Energiewende in Deutschland?“; „Welche der folgenden Anwendungen oder Maßnahmen zum Einsparen von Strom und Energie setzen Sie vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine ein?“