Digitalisieren mit Cloud-First-Strategie
Gerade die Logistik steht unter besonderen Druck, so effizient wie möglich Güter, Produktions- und Transportmittel von A nach B zu bringen. Um flexibel auf schnell wechselnden Marktsituationen und fortschreitende Automatisierung von Prozessen reagieren zu können, bedarf es einer gut geplanten Digitalisierungsstrategie. Schnellecke Logistics gewährt Einblick, wie die Entwicklung in der digitalen Welt angegangen wird und welche Rolle der Cloud dabei zukommt.
Das Marktumfeld in der Logistik verändert sich, neue Branchen wie Personal-Service-Agenturen treten auf den Plan, zusätzlich entsteht weiterer Effizienzdruck durch Automatisierungstechnik. Firmen, die sich nicht verändern laufen Gefahr, Umsatzeinbrüche zu verzeichnen.
Das Unternehmen Schnellecke ist schon sehr weit fortgeschritten bei dem Weg in die Digitalisierung. Einen Rückblick auf die Anfänge und den nicht immer so einfachen Weg gab Karsten Keil, Vice President IT von Schnellecke Logistics, bei seinem Besuch im Comarch Data Center in Dresden, wo ein Großteil der in die Cloud ausgelagerten Anwendungen von Schnellecke gehostet wird. Er ermöglicht dabei einen Einblick hinter die Kulissen des 1939 gegründeten Logistikdienstleisters. Die Schnellecke Group ist ein international agierendes Familienunternehmen, das eine Vielfalt an logistischen Dienstleistungen anbietet. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Mehrwertlogistik für die Automobilindustrie. Im Bereich Automotive zählt das Unternehmen zu den weltweit führenden Logistikdienstleistern mit 70 Standorten und mehr als 2.000.000 m2 Hallenfläche.
Comarch leistet für Schnellecke ein umfassendes Hosting für geschäftskritische Systeme, wobei die Hauptlast im Data Center Dresden liegt. Daneben steht als Disaster Recovery Center ein Comarch Rechenzentrum im polnischen Krakau bereit. Die Anbindung erfolgt über mehrere Wege. Begleitend zu Infastructure-as-a-Service werden auch umfangreiche Managed Services bezogen. Der Automobillogistiker betreibt hier unter anderem sein Warehouse Management System, das Herzstück der operativen Logistik bei Schnellecke. Insofern konnte sich Herr Keil bei seinem Besuch selbst überzeugen, wie die Sicherheitsstandards und Zertifizierungen umgesetzt sind und dass die Daten des Unternehmens gut geschützt sind.
Digitalisierung als Learning aus der Krise
Aufgrund von Corona-Einschränkungen und der Problematik hinsichtlich Halbleitermangel, blickt die Automobil- und damit auch die Automotive-Logistikbranche auf ein nicht immer einfaches Jahr zurück. Investitionsvorhaben mussten teilweise zurückgestellt werden. Zuletzt hat sich die Situation aber deutlich verbessert, was auch eine verlässlichere Planung ermöglicht.
Generell hat diese nicht einfache Zeit jedoch einen Schub für die Digitalisierung und Automatisierung gebracht, da offengelegt wurde, wie fragil Prozesse sind und wie abhängig diese von Menschen sind. Daher setzt Schnellecke Logistics auf eine noch stärkere Kollaboration von Automatisierungstechnik und Menschen. Die Digitalisierungsstrategie ist dabei mittelfristig angelegt, aber bereits mit langfristigem Blick in die Zukunft konzipiert. An erster Stelle steht dabei die Innovation von Prozessen, wo Schnellecke Logistics in vielen Bereichen marktführend ist. Zudem geht es den Logistik-Spezialisten um die Entwicklung komplett neuer digitaler Geschäftsmodelle, durch die ein gewisser Umsatzanteil erwirtschaftet werden soll.
Mit Strategie digitalisieren
Begonnen hat die intensive Digitalisierung vor fünf Jahren und Triebfeder war der Blick in die Zukunft und die Frage, wie sich Logistik verändern wird. Bei der Analyse wurde deutlich, dass ein stärkeres Maß an Digitalisierung gefordert sein werde. Ergebnis war schließlich die Cloud First-Strategie, die Schnellecke dann 2015 auf den ICT-Anbieter Comarch aufmerksam werden ließ. Mit Blick auf die fünfjährige Partnerschaft werden an Comarch vor allem die Zuverlässigkeit, die starke Serviceorientierung, eine hohe Qualität in der Leistungserbringung und auch eben jene Flexibilität, die in der Logistik gefordert ist, geschätzt. Auch zukünftig will Schnellecke Logistics weitere Services gegebenenfalls verlagern, um eigene Kapazitäten freizuhalten für Entwicklung. Zudem können spezialisierte Data-Center-Partner umfassende Sicherheit auf eine ganz andere Art gewähren, da rechtliche und technische Anforderungen stetig abgebildet werden. Schnellecke Logistics konzentriert sich also auf die eigenen Kernbereiche des Geschäfts, während das Hosting der Kernbereiche von Comarch übernommen wird.
Die Services von Comarch helfen in besonderem Maße bei der Umsetzung Cloud-first-Strategie durch ein stabiles Cloud Konstrukt, das weltweit in Nutzung ist und mit welchen Projektlaufzeiten reduziert und time-to-market geliefert werden kann. Karsten Keil blickt auf zahlreiche wichtige Innovation, wie die Pionierarbeit mit der Google-Glass-Implementierung und die Nachverfolgung von mit Cybersensoren gesteuerter Behälter vom Lager bis zum Einsatzort – eine Vielzahl von technischen Neuerungen, welche die Supply Chain sichern. Dabei hat sich Comarch als verlässlicher Partner für das Hosting von Systemen erwiesen, mit dem auf Augenhöhe zusammengearbeitet wird: Man kennt seine direkten Ansprechpartner und ist alles andere als ein anonymer Kunde mit einer Nummer.
Neue Kultur und Technologie in einer Branche im Wandel
Nicht unterschätzen sollten Firmen, die digitalisieren möchten, die massiven Auswirkungen in kultureller Hinsicht. So gilt es, das Denken zu verändern und mehr Agilität in der Projektumsetzung zu wagen. Dies spiegelt sich unter anderem im Wandel weg von Wasserfall und klassischen Methoden hin zu agilen Projektmethoden, die mitunter mit Risikobereitschaft und weniger ausformulierten Zielen einhergehen.
Schnellecke Logistics ist als Dienstleister der Automotive-Branche auch mit dem Wandel konfrontiert: E-Mobilität verändert die Industrie, und diese Veränderungen betreffen auch Logistiker, weil neue Arten von Bauteilen benötigt werden und insgesamt die Logistik in ihrer Resilienz geschärft wird. Deutlich gewinnt auch die Rolle der Nutzung von Daten. Insgesamt lässt sich festhalten, dass die Digitalisierung im Rahmen der Automatisierung hilft, eine effizientere Prozessgestaltung zu erzielen.
Kooperation mit externen Partnern
Bei seinem Ausblick auf die Zukunft betont der Vice President IT bei Schnellecke, wie wichtig die Kooperation mit externen Partnern für die erfolgreiche Umsetzung einer Digitalisierungsstrategie im Unternehmen ist. Gerade wenn man nicht die ganze IT aus eigener Kraft betreiben will, braucht ein Unternehmen verlässliche Partner. Die interne IT-Abteilung hat vielmehr die strategische Aufgabe,
IT Prozesse zu verstehen und Lösungen zu entwickeln, die in der Logistik benötigt werden, eine reine Wertschöpfung durch den laufenden Betrieb ist dagegen nicht ihr Anspruch.
Die monatliche Leistungsmessung klar definierter Kennzahlen gibt Schnellecke die Bestätigung, dass man den richtigen Partner ausgewählt hat. So wurde keine einzige produktionskritische Störung verzeichnet. Dies ist besonders entscheiden, da jede Minute Bandstillstand einen Umsatzverlust bedeutet und daher höchste Priorität darauf gesetzt wird, einen solchen Bandstillstand zu verhindern.