Amazon One: Ist kontaktlos das neue Touch?
Die Corona-Pandemie hat dem kontaktlosen Bezahlen einen beachtlichen Schub verpasst. Statt Bargeld und dem Tippen auf Kreditkartenlesegeräten geht der Trend hin zum Bezahlen via Smartphone oder mit NFC-Technologie. Amazon möchte dem kontaktlosen Bezahlen jetzt eine weitere Alternative hinzufügen - dem Bezahlen mithilfe eines Scans der Handfläche.
Handfläche als biometrisches Erkennungsmerkmal
Dafür hat Amazon in zwei Amazon-Go-Geschäften Scanner aufgestellt, mit denen das Bezahlen mittels Handfläche möglich ist. Die Registrierung für Amazon One soll schnell und unkompliziert vonstattengehen. Zunächst wird die Kreditkarte in das Gerät eingeführt, anschließend muss der Kunde mit seiner Hand über das Gerät fahren, damit sich die Signatur der Handfläche mit der Kreditkarte verbindet. Sobald der Abdruck der Handfläche hinterlegt ist, muss zum Eintreten in das Geschäft nur noch die Hand über den Scanner gehalten werden. Ein Amazon-Konto ist für die Registrierung nicht notwendig.
Warum die Wahl gerade auf die Handfläche gefallen ist, erklärt Amazon pragmatisch. Handflächen sind nur schwer einer Person zuzuordnen und sind damit anonymer als vergleichbare biometrische Erkennungsmerkmale. Außerdem ist zum Nutzen der Technologie eine klare Bewegung des Kunden hin zum Scanner notwendig, damit ist der Kunde immer in der Kontrolle und kann selbst entscheiden, ob er den Service nutzen möchte.
Zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten
Sollten die Kunden die Identitätsfeststellung durch Amazon One annehmen, hat das Unternehmen schon zahlreiche Anwendungsbereiche ausfindig gemacht, in welche die Technologie expandieren soll. Darunter fallen das Betreten eines Stadions oder vergleichbarer Event-Locations, aber auch das Einchecken am Arbeitsplatz. Laut Amazon sollen schon mehrere Unternehmen Interesse an Amazon One bekundet haben.
Um Bedenken beim Datenschutz auszuräumen, hat Amazon einen eigenen Bereich in seiner Cloud gebaut, in dem die Handflächen-Signaturen verschlüsselt abgespeichert werden. Im Gerät selbst sind keine personenbezogenen Daten gespeichert. Ob das reicht, um auch europäische Datenschützer zu überzeugen, ist fraglich.