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Konsumoptimismus kehrt zurück

Die Verbraucherstimmung in Deutschland zeigt sich zu Jahresbeginn wieder etwas optimistischer.
GfK SE | 29.01.2020
Konsumoptimismus kehrt zurück © Pixabay / StockSnap
 

Sowohl die Konjunktur- und Einkommenserwartung als auch die Anschaffungsneigung gewinnen hinzu. GfK prognostiziert für Februar 2020 einen Wert von 9,9 Punkten und damit 0,2 Zähler mehr als im Januar dieses Jahres (revidiert 9,7 Punkte). Für das gesamte Jahr 2020 prognostiziert GfK einen realen Zuwachs der privaten Konsumausgaben in Deutschland in Höhe von einem Prozent. Das sind Ergebnisse der GfK-Konsumklimastudie für Januar 2020.

Vor allem der Anstieg der Einkommenserwartung und der Anschaffungsneigung zu Beginn dieses Jahres sorgt dafür, dass das Konsumklima wieder zulegen kann.

„Eine erste Einigung im Handelsstreit zwischen den USA und China sorgt auch in Deutschland für Erleichterung. Denn als Exportnation ist man gerade hierzulande auf einen freien und ungehinderten Warenaustausch angewiesen“ erklärt Rolf Bürkl, GfK Konsumexperte. „Der positive Start des Konsumklimas in das Jahr 2020 bestärkt uns in der Einschätzung, dass der private Konsum auch in diesem Jahr eine wichtige Stütze der deutschen Konjunktur sein wird. Für das Gesamtjahr prognostiziert GfK einen realen Zuwachs der privaten Konsumausgaben in Deutschland in Höhe von einem Prozent.“ 

Konjunkturerwartung mit leichtem Anstieg

Nach dem Rückschlag im Vormonat stabilisieren sich die Konjunkturaussichten im Januar wieder. Der Indikator gewinnt 0,7 Zähler hinzu und liegt nun bei -3,7 Punkten. Damit scheint er die Talsohle vom Herbst 2019 zunächst hinter sich zu lassen. Im Vergleich zum Vorjahr beträgt das Minus aber immer noch gut zwölf Punkte.

Sicherlich hat die erste Einigung von USA und China im Handelsstreit ein weiteres Absinken des Konjunkturindikators verhindert. Zudem verstärken sich die Signale, dass es nicht zu einer Rezession kommen wird und sich die Konjunktur in Deutschland stabilisieren kann. Allerdings wird die Wachstumsrate des Bruttoinlandsproduktes in diesem Jahr mit etwa einem Prozent moderat sein, aber etwas höher ausfallen als letztes Jahr. Für 2019 wird das Wirtschaftswachstum auf 0,6 Prozent geschätzt. Für eine nachhaltige Erholung wird es jedoch notwendig sein, dass die Deeskalation im Handelsstreit fortgesetzt wird. Zudem sollten sich Krisen, wie z.B. zwischen den USA und Iran nach dem Angriff auf einen hohen iranischen General, nicht weiter zuspitzen.

Einkommensoptimismus legt spürbar zu

Unter dem Eindruck stabilerer Konjunkturaussichten gewinnen auch die Einkommenserwartungen der Verbraucher deutlich hinzu. Mit einem Plus von 9,6 Zählern werden die Verluste des Indikators aus dem Vormonat fast vollständig wettgemacht. Aktuell weist er einen Wert von 44,6 Punkten auf. Im Vergleich zum Vorjahr beträgt das Minus knapp 13 Punkte.

Nach wie vor profitiert der Einkommensindikator von der überaus guten Beschäftigungslage in Deutschland. Allerdings hat deren Dynamik zuletzt spürbar nachgelassen. So kommen auf die Automobilindustrie und deren Zulieferer im Zuge des Umstieges auf die Elektromobilität schwierige Zeiten zu. Diese werden mit Personalanpassungen verbunden sein. Inwieweit die Einkommenserwartungen davon betroffen sein wird, hängt auch davon ab, über welchen Zeitraum diese Anpassungen vorgenommen werden.

Konsumneigung klettert auf 12-Monats-Hoch

Von steigendem Konjunktur- und Einkommensoptimismus profitiert auch die Anschaffungsneigung. Der Indikator klettert nach einem Plus von 3,3 Zählern auf 55,5 Punkte. Das ist der höchste Wert seit einem Jahr. Im Januar 2019 wurden 57,5 Punkte gemessen. Im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum des Vorjahres zeigt sich nur ein kleines Minus von 1,6 Punkten. 

Die Konsumlaune bleibt zu Beginn des Jahres 2020 bei den deutschen Verbrauchern ungebrochen. Anhaltend stabile Beschäftigungsverhältnisse und reale Einkommenszuwächse sind wesentliche Stützen des Indikators. Zusätzliche Impulse erhält die Konsumneigung zudem durch die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank. Trotz des Anstiegs im Januar verharrt die Sparneigung auf niedrigem Niveau. Somit bleibt das Sparen als Alternative zum Konsum weiterhin nicht sehr attraktiv. Da nun mehr und mehr Banken auch bei Privatanlegern Strafzinsen verlangen, dürfte dies der Konsumlaune zusätzliche Impulse verleihen.