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Studie: So lebt es sich mit digitalen Sprachassistenten

Amazon Echo & Co. nehmen immer mehr Einzug in deutsche Haushalte. Ethnografische Studie belegt dadurch bedingte Verhaltensänderungen im Alltag.
eResult GmbH | 11.05.2017
Die UX-Agentur eresult GmbH hat in ihrer aktuellen ethnografischen Studie spannende Antworten zu der Frage „Wie lebt es sich eigentlich mit einem Amazon Echo?“ herausgefunden. Die Autoren Xaver Bodendörfer und Daniel Wolf haben dafür Amazon Echo Nutzer in München begleitet, beobachtet und befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass Amazon Echo schnell in den Alltag integriert wird, sich aber auch die Kommunikation zwischen Familienmitgliedern oder dem Partner ändert.

Digitale Sprachassistenten nehmen immer mehr Einzug in deutsche Haushalte. Spätestens seitdem in Deutschland (Februar 2017) jeder den stationären intelligenten Sprachassistenten von Amazon – Amazon Echo bzw. Alexa – erwerben kann, steigen die Verkaufszahlen und Gebrauchszahlen. Doch wie lebt es sich mit einem Amazon Echo im Wohnzimmer oder Büro? Dieser und weiteren Fragen sind die eresulter Xaver Bodendörfer und Daniel Wolf in ihrer ethnografischen Studie nachgegangen und haben Antworten gefunden.

Typische Nutzungsszenarien mit einem Sprachassistenten

Am häufigsten wird der Sprachassistent für folgende Anwendungsfälle genutzt:

• Informationssuche (Nachrichten & Wetter)
• Organisation (Timer, Einkaufs- und Todo-Listen, Kalender),
• Musik und Smart Home Steuerung (bei Personen, die entsprechende Komponenten besitzen).

Es werden also üblicherweise die „Basis-Funktionen“ von Alexa genutzt. Ergänzende Skills werden beispielsweise genutzt, um sich ein Taxi zu rufen, nach Kochrezepten zu suchen oder sich über das TV-Programm zu informieren. Diese Anwendungsfälle sind jedoch seltener als die Nutzung der oben genannten „Basis-Funktionen“.

Außerdem konnte der Nutzungskontext durch die ethnografische Vorgehensweise beobachtet und analysiert werden, also relevante Umgebungsvariablen, der zeitliche Ablauf usw. Als Ergebnis kann festgehalten werden, dass das Gerät meist im Wohnzimmer oder im Flur steht, damit es von möglichst vielen Orten innerhalb der Wohnung genutzt werden kann. Dieser Drang, also den (stationären) Assistenten an möglichst vielen Orten nutzen zu können, führt dazu, dass beispielsweise der Nutzer bewusst Türen offen lässt, um aus dem Nebenraum mit dem Assistenten Kontakt aufnehmen zu können. Oder er würde sich weitere Assistenten (z. B. Amazon Echo Dots) anschaffen, um in weiteren Räumen mit dem Assistenten interagieren zu können.

„Wir stellten fest, dass Amazon Echo („Alexa“) recht schnell in den Alltag integriert wird, neue Rituale entstehen und sich der Umgang mit anderen Geräten und auch die Kommunikation mit dem Partner und der Familie verändern“, berichtet der Autor und User Experience Consultant, Xaver Bodendörfer.

Der Ergebnisband der Studie zeigt auch in welchen Kontexten der Sprachassistent nicht genutzt wird, welche Probleme die Nutzer benennen und zeigt Lösungsvorschläge auf. Schließlich kann ein digitaler Sprachassistent nur erfolgreich sein, wenn Ungeachtet der steigenden Verbreitung, er das Kriterium der Benutzerfreundlichkeit bedient. eresulter Bodendörfer bringt es auf den Punkt: „Nur wenn die Nutzung des Assistenten eine positive, überzeugende User Experience mit sich bringt, wird sich diese Art des Interfaces langfristig in vielen Bereichen der Interaktion mit digitalen Inhalten durchsetzen.“

„Digitale Sprachassistenten“ kostenlos als Download unter: http://www.eresult.de/ux-wissen/downloads/