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5 positive Veränderungen durch Corona

Allmählich bewegen wir uns in eine neue Normalität, in der vieles anders ist als zuvor, aber auch positiv. Sowohl im Alltag als auch im Marketing.
Maximilian Weigel | 10.07.2020
Facing the new normal: 5 positive Veränderungen durch Corona © Maximilian Weigel
 

Die Corona-Pandemie hat die Welt, wie wir sie kannten, innerhalb weniger Wochen radikal verändert, die Folgen der Krise sind bisher kaum absehbar. Doch allmählich bewegen wir uns in eine neue Normalität, in der vieles anders ist als zuvor – auch vieles positiv.

 

Die vollständige Digitalisierung des Arbeitslebens

Die Corona-Krise hat den bestehenden Trend zu digitalisierten Arbeitsprozessen stark beschleunigt. Remote-Arbeit ist plötzlich keine Ausnahme mehr, sondern der neue Standard der Zusammenarbeit. Vom Team-Meeting bis hin zur internationalen Konferenz: Die Krise hat gezeigt, dass gemeinsame Erlebnisse und Kommunikation auch vollständig digital möglich sind. In einer internationalen Umfrage unter Mitarbeiter*innen von Asana gaben 65 Prozent der Befragten an, seit Beginn der Remote-Arbeit verstärkt digitale Tools zur Zusammenarbeit zu nutzen. Wir haben gelernt, dass Technologien und digitale Plattformen die Menschen zusammenbringen und uns dazu befähigen, trotz einer globalen Lockdown-Situation in Verbindung zu bleiben. Entsprechend werden diese Erfahrungen die Art und Weise unseres Zusammenlebens und -arbeitens nachhaltig verändern. Laut aktuellen Erhebungen empfinden 77 Prozent der Mitarbeiter*innen Videokonferenzen und Chat-Programme als positiv (StepStone/ SZ, 2020), ein Fünftel der Befragten wünscht sich auch nach der Krise häufiger im Homeoffice zu arbeiten (Verizon Media, 2020). 

 

Ein positiver Nebeneffekt: Die Anzahl von Geschäftsreisen ging stark zurück, was zu einer Reduktion des CO2-Ausstoßes führte. Weltweit betrug die Verringerung im Vergleich zu den Monaten Januar bis April 2019 insgesamt rund 8,6 Prozent. In Deutschland wurden Anfang April sogar 26 Prozent weniger CO2 als üblich ermittelt. Auch nach der Krise werden wir den Sinn und Zweck von Geschäftsreisen hinterfragen. Wenn sich Remote-Arbeit etabliert, blicken wir einer klimafreundlicheren und nachhaltigeren Art der Zusammenarbeit entgegen.

 

Erleichterter Zugang zu Expertise, Wissen und Kultur

Während des Lockdowns haben wir erfahren, dass Zusammenkünfte nicht zwingend ortsgebunden stattfinden müssen, virtuelle Events sind ebenso einfach und breiter zugänglich. Die physischen Grenzen der Prä-Corona-Zeit lösen sich auf. Egal ob Kolleg*innen, Partner*innen oder Kund*innen – auch online können wir uns gut und produktiv austauschen, vernetzen und kooperieren. Für Kreative bietet es eine großartige neue Spielwiese für neue Formate und innovative Angebote. So sind die Macher der OMR nach Absage des Festivals kurzerhand neue Wege gegangen und bieten auf ihrer Plattform kostenlose Masterclasses für Wissensaustausch und Vernetzung an - rein digital und für jeden zugänglich.

 

Diese Entwicklungen fanden auch im privaten Bereich statt. Gerade der Kultursektor, der wohl mit am härtesten von der Krise getroffen wurde, hat in kürzester Zeit eine Vielzahl kreativer, digitaler Formate entwickelt, um Mensch und Kultur weiterhin zusammenzubringen, zum Beispiel in Form virtueller Museumsbesuche, Kunstausstellungen, Modenschauen oder Konzerte. Die Akzeptanz und Attraktivität für digitale Kulturveranstaltungen ist dadurch deutlich gestiegen: Etwa zwei Drittel der britischen Verbraucher (66 Prozent) würden ein Live-Event zu Hause per Livestream anschauen, wenn das Event während der Pandemie nicht stattfinden kann – bei den Verbrauchern im Alter zwischen 16 und 34 Jahren sind es sogar 73 Prozent (Verizon Media, 2020).

 

Vertrauen erlangt einen neuen Stellenwert

Die Veränderungen haben nicht bloß in der Außenwelt stattgefunden. Auch Werte, Einstellungen und Prinzipien haben sich gewandelt. Ganz besonders Vertrauen hat einen neuen Stellenwert im Leben vieler Menschen eingenommen – sowohl gegenüber den Mitmenschen als auch gegenüber Medien. So ist das Bedürfnis nach vertrauenswürdigen Informationen und seriösen Nachrichten während des Lockdowns signifikant gestiegen. Bei Verizon Media konnten wir bei unseren Medienangeboten einen deutlichen Zuwachs beobachten: Yahoo News zum Beispiel verzeichnete 87 Prozent mehr Nutzer*innen, Yahoo Lifestyle sogar 118 Prozent und Yahoo Finance 82 Prozent. Auch andere Angebote werden vermehrt konsumiert, HuffPost beispielsweise erreichte 62 Prozent mehr Leser*innen (Verizon Media, 2020).

Gerade durch den Anstieg von unseriösen Quellen und Falschmeldungen ist vielen die Bedeutung von qualitativ hochwertigem, ehrlichem Journalismus bewusst geworden, die Wertschätzung hat zugenommen. Ein Blick auf die Entwicklungen der gesamten Medienlandschaft bestätigt die Tendenzen, die bei Verizon Media zu sehen sind. Über alle Kanäle hinweg ist die Mediennutzung in den vergangenen Wochen gestiegen, das klassische Fernsehen hatte ein Plus von 33 Prozent, Radio und Audio +24 Prozent, Print-Angebote und Zeitschriften +14 Prozent (Ad Alliance, 2020). 

Vertrauen als ein neuer-alter Parameter des Medienkonsums wird nachhaltig das Nutzungsverhalten der Verbraucher*innen prägen. 

 

Kreative Ideen und innovative Technologien entstehen

Anfängliche Skeptiker mögen erstaunt sein, wie schnell und reibungslos der Umzug ins Home-Office funktionierte und wie konstant hoch die Qualität der Mitarbeiter auch von zuhause aus ist. Der Lockdown hat eindrucksvoll bewiesen, was alles möglich ist - auch im Bereich Innovation und Technologie. Kreativteams auf der ganzen Welt haben in Rekordgeschwindigkeit virtuelle Lösungen entwickelt, um die Zusammenarbeit zu gewährleisten, Austausch zu ermöglichen und Menschen weiterhin zusammenzubringen. Einzelne Teams arbeiten stets an der Entwicklung innovativer Technologien durch Virtual Reality, Augmented Reality oder 3D, um gemeinsame digitale Erfahrungen auf ein neues Level zu heben. So können beispielsweise Schulungen und Support vor Ort auf der Basis von Augmented Reality kontaktlos stattfinden. Gleichzeitig werden neue Medienformate in digitalen Umgebungen geschaffen, die virtuelle Kollaborationen in Echtzeit ermöglichen. Der Lockdown hat Gespräche um Konnektivität und virtuelle Mixed-Reality-Erlebnisse beschleunigt und auch 5G rückte in diesem Zusammenhang vermehrt in den Fokus der Unternehmen.

 

Mehr Zusammenhalt und gegenseitige Unterstützung – beruflich und privat

Ob ermutigende Nachrichten an Familien und Freunde, Gabenzäune in Städten oder Applaus für Pflegekräfte: Die Krise hat gezeigt, wie wichtig Zusammenhalt ist und wie kleine Gesten Großes bewirken können. Bei Verizon Media ist Zusammenarbeit und Engagement seit jeher Teil der Unternehmens-DNA. Entsprechend haben wir viel Antrieb, Motivation und Engagement unter den Mitarbeiter*innen gesehen, um sich gegenseitig zu unterstützen. Kolleg*innen wurden auf professioneller und persönlicher Ebene unterstützt, egal ob durch den Austausch von Wissen oder einfach durch ein offenes Ohr oder ein nettes Gespräch. Unsere People-and-Culture Unit hat Online-Quizabende, Yoga- und Mindfulness-Sessions und eine Reihe virtueller Kochkurse veranstaltet, um die Mitarbeiter*innen zu vernetzen und für Spaß und Ablenkung zu sorgen. Auch Einzelpersonen haben Begegnungen und gemeinsame Erlebnisse initiiert: Ein Manager von Verizon Media Frankreich ist zum Beispiel DJ und hat regelmäßige Musiknächte veranstaltet, bei denen bis zu 600 Mitarbeiter*innen teilnahmen. Im kleineren Kreis wurden auch virtuelle Brunchs oder Mittagessen in die Wege geleitet. 

 

Auf geschäftlicher Ebene waren und sind wir darüber hinaus stets im engen Austausch mit unseren Kund*innen und haben gemeinsam mit ihnen Lösungen und Ideen entwickelt, wie wir ihr Geschäft langfristig weiter unterstützen können und stehen ihnen stets als Berater*innen zur Seite. So konnten wir die Beziehungen zu unseren Kolleg*innen und Kund*innen stärken und das gegenseitige Vertrauen ausbauen.

 

Der Lockdown hat die Art und Weise verändert, wie wir in Zukunft zusammenarbeiten, leben und unterhalten werden möchten. Für die Arbeitswelt haben sich interessante neue Perspektiven aufgezeigt, wie Zusammenarbeit in Zukunft funktionieren kann. Gut 83 Prozent der Führungskräfte sind der Meinung, der breite Einsatz von Technik sei ein positiver Nebeneffekt der Krise (StepStone/ SZ, 2020). 

Neue Technologien haben ihre Potenziale gezeigt und werden auf immer mehr Akzeptanz stoßen, denn die Menschen haben im Shutdown mehr digitale Services und Kanäle in Anspruch genommen als zuvor. Drei Viertel der Menschen wollen diese Verhaltensänderung auch beibehalten - nachdem sie nun gesehen haben, wie bequem, einfach und (fast immer auch) sicher die digitalen Wege sind (McKinsey, 2020). Dieser Gewöhnungseffekt an virtuelle Umgebungen und Plattformen sind der Wegbereiter für eine Zukunft, in der Remote-Arbeit zur Normalität wird. Die gemeinsamen Erfahrungen in der Krise werden Mitarbeiter*innen untereinander aber auch Kund*innen und Partner*innen stärker zusammenbringen und eine nachhaltige Bindung schaffen.