Publisher sind die größten SEO-Verlierer
- 45 % der absoluten SEO-Verlierer 2024 sind große Publisher wie web.de und stern.de
- AMP-Seiten und flache URL-Strukturen tragen maßgeblich zu Sichtbarkeitsverlusten bei
- Google bevorzugt spezialisierte Inhalte und Knowledge Panels vor Evergreen-Publishern
Im Jahr 2024 erlitten zahlreiche deutsche Nachrichtenseiten und Generalisten erhebliche Rückgänge in ihrer Online-Sichtbarkeit, berichtet sistrix. Zu den Hauptbetroffenen gehörten bekannte Plattformen wie Web.de, Stern, und Focus, die in den organischen Suchergebnissen massiv an Sichtbarkeit einbüßten. Ursachen dafür waren nicht nur algorithmische Anpassungen seitens Google, sondern auch der Aufstieg spezialisierter Nischen-Webseiten, die mit gezielten Inhalten punkten konnten. Für Publisher, die stark auf Evergreen-Inhalte setzen, wurde die Konkurrenz durch Google-eigene Integrationen, wie Knowledge Panels oder Newsboxen, besonders spürbar. Ein Beispiel ist Web.de, dessen Verzeichnisse zu Unterhaltung, Sport und Lifestyle drastische Verluste verzeichneten. Insbesondere Suchbegriffe wie „bundesliga heute“ wurden zunehmend von spezialisierten Sportplattformen dominiert, während bei Promi-Suchanfragen Knowledge Panels und Wikipedia die Spitzenpositionen belegten.
Migrationen und Domainwechsel stellten 2024 für viele Unternehmen eine Herausforderung dar. Während einige Projekte erfolgreich verliefen, wie die Migration von Weltbild.de zu Thalia.de, gab es auch zahlreiche Misserfolge. Weltbild profitierte von einer deutlichen Steigerung der Sichtbarkeit durch die Weiterleitung auf Thalia, obwohl viele alte URLs nur auf allgemeine Informationsseiten verwiesen. Anders verlief es bei 4Players, das nach dem Wechsel zu 4P.de erheblich an Sichtbarkeit verlor, da die neue Domain von Google nicht als gleichwertig anerkannt wurde. Diese Beispiele zeigen, dass Migrationen gut geplant und technisch einwandfrei umgesetzt werden müssen, um Sichtbarkeitsverluste zu vermeiden. Der Fall von Tausendkind zu Vertbaudet verdeutlicht, dass schlecht durchgeführte Migrationen das Gesamtniveau sogar senken können.
Ein weiterer Faktor für den Sichtbarkeitsverlust war die Schließung von Unternehmen oder die Neuausrichtung ihrer Geschäftsmodelle. Der Reisekonzern FTI, einst einer der Gewinner in der Online-Sichtbarkeit, meldete Insolvenz an und leitete seine Domain auf eine Informationsseite um, was zu einem nahezu vollständigen Verlust an Sichtbarkeit führte. Auch bei der Modemarke Adler führte der Rückzug aus dem Onlinegeschäft zu einem drastischen Einbruch. Einige Unternehmen, wie der Preisvergleich Preis.de, beendeten ihren Betrieb vollständig und empfahlen Nutzer stattdessen auf ihre Muttermarke Idealo umzusteigen. Diese Entwicklungen verdeutlichen, wie wichtig es ist, Sichtbarkeit und digitale Präsenz als strategische Assets zu betrachten, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.