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Facebook: Porno nur in Anzeigen

Meta lässt pornografische Werbeanzeigen zu, obwohl ähnliche Inhalte für Nutzer verboten sind, und erzielt Millionen von Impressions in Europa.
16.01.25

- Meta erlaubt pornografische Inhalte in Werbeanzeigen, aber nicht bei Nutzern
- Über 16.000 Anzeigen mit explizitem Inhalt wurden in Deutschland und Frankfreich erfasst
- Die Anzeigen erzielten 37,3 Millionen Impressions, vorwiegend bei älteren Männern

Ein neuer Bericht der Organisation AI Forensics legt offen, so Basic thinking, dass Meta bei der Behandlung pornografischer Inhalte auf seinen Plattformen mit zweierlei Maß misst. Während solche Inhalte in Nutzerbeiträgen laut den offiziellen Richtlinien strikt untersagt sind, wird in Werbeanzeigen eine deutlich lockerere Regelung angewendet. Die Analyse zeigt, dass im Jahr 2024 Tausende Anzeigen mit explizitem, teils pornografischem Inhalt freigegeben wurden. Diese Anzeigen waren in verschiedenen Ländern, darunter Deutschland und Frankreich, zu sehen und erreichten ein Millionenpublikum, das überwiegend aus Männern über 44 Jahren bestand. Die Bewerbung dubioser Produkte wie Potenzmittel und Plattformen für Affären gehörte dabei zum Kern der entdeckten Werbekampagnen.

Das Besondere an diesem Fall ist, dass Meta durchaus die technischen Möglichkeiten besitzt, solche Inhalte zu blockieren, dies jedoch ausschließlich bei Nutzerkonten konsequent umsetzt. Erscheinen ähnliche Inhalte jedoch im Rahmen bezahlter Werbeanzeigen, bleiben sie oft unbeanstandet und erzielen enorme Reichweiten. AI Forensics konnte mithilfe eines öffentlichen Anzeigenspeichers, der aufgrund des Digital Services Acts zugänglich ist, über 16.000 solcher Anzeigen erfassen und analysieren. Allein in Deutschland und Frankreich erreichten diese rund 37,3 Millionen Impressionen.