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Streaming liebt Werbung

Streamingdienste setzen zunehmend auf Werbung, um neue Erlösquellen zu erschließen. Netflix und Disney gehen mit werbefinanzierten Abos voran.
14.11.24

- Netflix steigerte durch Werbeabos seinen Umsatz im Q3 2024 um 15 %
- Disney+ und Netflix limitieren Werbung auf 4-5 Minuten pro Stunde
- Amazon will 2025 interaktive Werbung einführen, z.B. für direkte Käufe

Streamingdienste wie Netflix, Disney+ und Amazon setzen zunehmend auf werbegestützte Abos, um ihre Einnahmequellen zu erweitern, berichtet adzine. Netflix machte 2022 den Anfang und konnte durch das günstigere Werbe-Abo-Modell seinen Umsatz deutlich steigern. Auch Disney und Amazon folgten mit Werbeformaten – Disney führte Ende 2023 ein günstiges Abomodell ein und gewann bereits viele Abonnenten. Amazon wiederum integrierte Werbung in sein Standard-Abo, was Kritik und eine Klage zur Folge hatte. Trotz der Beschwerden scheint dies das Wachstum jedoch nicht zu bremsen, und auch europäische Dienste wie RTL+ und Joyn bieten mittlerweile werbefinanzierte Abomodelle.

Die Art und Menge der Werbung unterscheidet sich dabei je nach Anbieter deutlich. Netflix und Disney+ beschränken Werbung in ihren Abos auf etwa vier bis fünf Minuten pro Stunde, während Amazon auf zwei bis dreieinhalb Minuten Werbung setzt. Deutsche Anbieter wie RTL+ und Joyn zeigen in ihren kostenlosen Angeboten bis zu zwölf Minuten Werbung pro Stunde, ähnlich wie das klassische Fernsehen. Alle Plattformen experimentieren mit neuen Technologien, um die Werbeerfahrung für Nutzer möglichst attraktiv und effektiv zu gestalten. Amazon will ab 2025 beispielsweise interaktive Werbung einführen, die es Zuschauern ermöglicht, Produkte direkt über den Fernseher oder das Smartphone zu kaufen.

Parallel zum Ausbau der Werbeplatzierung investieren die Streaminganbieter zunehmend in datenbasierte Werbelösungen. Netflix und Amazon nutzen gezielte Ansätze, die demografische Daten, Nutzerpräferenzen und Kaufverhalten kombinieren, um Werbung personalisiert auszuspielen. Deutsche Anbieter arbeiten derzeit an einer gemeinsamen Plattform für vereinfachte, übergreifende Werbekampagnen.