EU eröffnet Verfahren gegen Temu
- EU leitet DSA-Verfahren gegen Temu wegen illegaler Produkte und Manipulation ein
- Temu steht im Verdacht, Nutzer zu schädlichem Verhalten zu verleiten
- Der Online-Marktplatz muss höhere Standards im Verbraucherschutz erfüllen
Die EU-Kommission hat ein Verfahren gegen die chinesische Handelsplattform Temu eingeleitet, da diese möglicherweise gegen den Digital Services Act (DSA) verstößt. Temu wird verdächtigt, berichtet , nicht genug gegen den Verkauf illegaler Produkte auf seinem Marktplatz zu unternehmen. Im Fokus stehen etwa kosmetische Artikel und Spielzeuge, die nicht den europäischen Sicherheitsstandards entsprechen und von Temu zwar zunächst gesperrt, aber oftmals schnell wieder verfügbar sind. Sollte Temu nicht ausreichend Maßnahmen zur Kontrolle und zum Ausschluss solcher Produkte ergreifen, droht der Plattform der Verlust des Haftungsprivilegs, das normalerweise vor rechtlicher Verantwortung schützt.
Ein zweiter Vorwurf betrifft die Manipulation und potenzielle Irreführung der Nutzer. Die EU-Kommission vermutet, dass Temu durch algorithmische Mechanismen und Belohnungssysteme das Kaufverhalten der Nutzer beeinflusst und sie womöglich zu risikobehafteten Entscheidungen verleitet. Solche Praktiken verstoßen ebenfalls gegen die strengen Vorgaben des DSA, der Transparenz und Schutz für die Konsumenten gewährleisten soll.
Ein dritter Vorwurf bezieht sich auf die Einschränkung des Zugangs zu Daten für Forscher, was die Transparenz und wissenschaftliche Analyse der Plattform beeinträchtigt. Der DSA schreibt vor, dass Online-Marktplätze Forschern Zugang zu bestimmten öffentlichen Daten ermöglichen müssen, um Missbrauchspotenziale und Risiken zu evaluieren.
Die Kommission kann im Verfahren umfassende Untersuchungen durchführen, z. B. durch Befragungen und Beschlagnahmung von Daten. Temu gilt seit Mai als besonders große Online-Plattform und steht daher unter höheren gesetzlichen Anforderungen. Die EU-Kommission fordert eine schnelle Umsetzung der Verbesserungen im Interesse der Nutzer, um den Verbraucherschutz zu stärken und Manipulation zu verhindern.