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GenZ wünscht sich Stabilität

Generation Z fühlt sich in einer polarisierten Welt verloren. Der Wunsch nach Gemeinschaft und Stabilität wächst, während Ängste sie hemmen.
01.11.24

Die krisengeprägte „Generation Z“ (GenZ) wünscht sich soziale und wirtschaftliche Stabilität. Viele junge Menschen fühlen sich angesichts der aktuellen Herausforderungen und Krisen oft verloren, orientierungs- und hilflos. Das ist ein zentrales Ergebnis einer Studie des Kölner rheingold Instituts im Auftrag des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI).


Die Ergebnisse der repräsentativen Studie sind deutlich: 79 Prozent der jungen Menschen sind über die soziale und wirtschaftliche Entwicklung besorgt, 71 Prozent über die Polarisierung innerhalb der Gesellschaft. Ebenso viele Jugendliche wünschen sich, Teil einer Gemeinschaft zu sein, ohne andere auszuschließen.


Erodierendes Gemeinschaftsgefühl innerhalb der Jugendgeneration


Verschärft wird die anhaltende Krisenwahrnehmung der jungen Menschen durch einen immer aggressiveren Ton im politischen und gesellschaftlichen Diskurs, der auch zu einem erodierenden Gemeinschaftsgefühl innerhalb der Jugendgeneration führt. Immer wieder beklagen junge Menschen, dass ihre Welt in unversöhnliche Bubbles zerfällt. Groß ist ihre Angst, sich vor allen in den sozialen Netzwerken angreifbar zu machen, gecancelt, geghostet oder als ganzer Mensch verurteilt zu werden, wenn sie offen ihre Meinung äußern.


GenZ versteckt sich aus Angst unter der Tarnkappe


In diesem Klima wagt es die Generation Z kaum noch, sich offen, konfrontativ und fordernd zu zeigen. Außerhalb der Sicherheit ihrer Bubble entwickelt sie eine Tarnkappen-Strategie. Sie exponiert ihre Haltung nicht, um keine Angriffsfläche zu bieten. Was früher ein natürlicher Ausdruck jugendlicher Selbstentfaltung war – das laute Einfordern von Veränderung und das freie Aussprechen ihrer Wünsche – ist heute spürbar gehemmt und staut sich im Innern auf.


Wunsch nach Normalität und radikalen Maßnahmen zur Problemlösung


Obwohl die GenZ weiterhin den Wunsch verspürt, aktiv mitzuwirken und gesellschaftlich teilzuhaben, äußert sie ihr Anliegen seltener und zieht sich zunehmend ins Private zurück. Der Wunsch nach Stabilität und einer Rückkehr in eine Wohlfühl-Normalität ist stark ausgeprägt, ebenso wie das Bedürfnis nach radikalen Maßnahmen, um Probleme zu lösen. Die jungen Menschen hadern mit der Komplexität von Politik und der scheinbar endlosen Suche nach Kompromissen.