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Alkohol: Caritas fordert Werbe-Verbot

Caritas NRW fordert mehr finanzielle Unterstützung für Suchtprävention an Schulen und Universitäten sowie ein Verbot von Alkoholwerbung.
03.07.24 | Interessanter Artikel bei Neues Ruhrwort

- Caritas NRW verlangt mehr Mittel für Suchtprävention in Schulen und Unis
- Landesmittel für Prävention in NRW wurden um 1,5 Millionen Euro gekürzt
- Caritas kritisiert, dass Alkoholwerbung Präventionsbemühungen untergräbt


Die Caritas in Nordrhein-Westfalen fordert verstärkte Maßnahmen zur Suchtprävention, insbesondere eine bessere finanzielle Unterstützung für Präventionsprogramme an Schulen und Universitäten sowie für Beratungsangebote und Selbsthilfegruppen. Stefanie Siebelhoff, die Diözesan-Caritasdirektorin von Essen, betont die Notwendigkeit dieser Maßnahmen in der Zeitschrift „caritas in NRW“ und kritisiert gleichzeitig die Kürzung der Landesmittel für Prävention um 1,5 Millionen Euro im Haushalt 2024. Siebelhoff unterstreicht, dass die von der Bundesregierung geplante Suchtpräventionskampagne im Rahmen des Cannabis-Gesetzes sich zu sehr auf die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung beschränkt und somit nicht ausreicht.


Prävention von Alkohol- und Drogensucht
Ein weiterer wichtiger Punkt der Forderungen der Caritas ist die Prävention von Alkohol- und anderen Drogensüchten. Siebelhoff hebt hervor, dass diese Art der Prävention unerlässlich ist, um sowohl die sozialen als auch die finanziellen Belastungen durch Suchtprobleme zu verringern. Sie plädiert dafür, dass Präventionsmaßnahmen auch im Zuge der Teil-Legalisierung von Cannabis oberste Priorität behalten müssen, insbesondere da Jugendliche, für die der Cannabiskonsum weiterhin verboten bleibt, ein erhöhtes Risiko für körperliche und psychische Schäden tragen.


Verbot von Alkoholwerbung
Ein zentrales Anliegen der Caritas ist das Verbot von Alkoholwerbung, da diese oft den Genuss von Alkohol idealisiert und damit Präventionsbemühungen untergräbt. Siebelhoff fordert, dass solche Werbung aus dem öffentlichen Raum verschwinden sollte, ebenso wie die gezielte Platzierung kleiner Flaschen (Flachmänner) im Kassenbereich von Supermärkten, die vor allem auf alkoholkranke Menschen abzielt.


Anpassung der Arbeitsschwerpunkte durch Cannabis-Freigabe
Im Essener Bistumsteil der Zeitschrift wird zudem berichtet, dass das Caritas-Suchthilfezentrum Hattingen-Sprockhövel aufgrund der kontrollierten Freigabe von Cannabis seine Arbeitsschwerpunkte anpasst. Besonders die Beratung von Angehörigen suchtkranker Menschen rückt dabei stärker in den Fokus.