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Neuer Trend: Fake Podcast Ads

Fake Podcast Ads imitiert Podcast-Ästhetik für Video-Anzeigen. Schauspieler produzieren gefälschte Podcast-Clips für hohe Monatseinkommen.
15.04.24

- Trend: Fake Podcast Ads als Werbestrategie im Kommen
- Marketing nutzt Video-Anzeigen im Podcast-Look
- Schauspieler produzieren gefälschte Podcast-Clips

Fake Podcast Ads sind eine neuartige Strategie, die die Ästhetik und Glaubwürdigkeit von Podcasts nutzt, um Werbebotschaften zu vermitteln. Unternehmen produzieren Video-Anzeigen, die den Eindruck erwecken, Teil eines Podcasts zu sein, und engagieren Schauspieler, um gefälschte Podcast-Clips zu erstellen. Diese Anzeigen werden dann auf Plattformen wie YouTube und TikTok geschaltet, um potenzielle Kunden zu erreichen.

Ein Schlüsselaspekt dieser Strategie ist die Täuschung der Zuschauer, indem der Eindruck erweckt wird, dass die beworbenen Produkte oder Dienstleistungen von Experten oder bekannten Persönlichkeiten empfohlen werden. Fitness-Influencer und Unternehmer nutzen diese Methode, um beispielsweise Fitnessprogramme oder Nahrungsergänzungsmittel zu bewerben, indem sie sich als Gäste in einem Podcast ausgeben.

Diese täuschende Praxis ist jedoch nicht ohne Kontroverse. Während einige Marketingexperten die Kreativität und Innovationskraft hinter dieser Strategie loben, werfen Kritiker ethische Fragen auf. Die Verwendung gefälschter Podcast-Clips, um Produkte zu bewerben, kann das Vertrauen der Verbraucher untergraben und zu einer Desillusionierung führen, wenn die Täuschung aufgedeckt wird.

Ein weiterer Aspekt ist die finanzielle Motivation für Schauspieler, die an der Produktion solcher gefälschter Podcast-Clips beteiligt sind. Einige Berichte legen nahe, dass Schauspieler beträchtliche monatliche Einnahmen erzielen können, indem sie ihre Dienste für diese Art von Werbung anbieten. Dies wirft Fragen zur Integrität und Glaubwürdigkeit der Werbung auf, da die Motivation der Akteure möglicherweise mehr auf finanziellen Gewinnen als auf der Verbreitung authentischer Inhalte liegt.

Trotz der Kontroversen gewinnt dieser Trend an Fahrt, da immer mehr Unternehmen und Marken die Vorteile der Podcast-Ästhetik für ihre Werbekampagnen erkennen. Roland Eisenbrand nennt auf OMR.de einige Beispiele:


1. V Shred (Vince Sant): Ein Fitness-Influencer, der in einem Werbevideo mit Podcast-Ästhetik sein Abnehmprogramm bewirbt, indem er sich als Gast in einem Podcast ausgibt und mit Expertise auftritt.


2. Sufian Asghar von Adtok: Ein Marketingdienstleister, der potenziellen Kunden anbietet, Fake Podcast Ads von seiner Firma produzieren zu lassen. Er verweist darauf, dass bereits andere Marken wie "Onnit", "Magic Mind", "Hismile" und "Ridge Wallet" diese Methode nutzen.


3. Carpe (Deo-Marke): Auf dem TikTok-Account der Marke finden sich Videos, die vermeintliche Podcast-Aufnahmen zeigen, in denen Mitgründer Kasper Kubica zu sehen ist. Die Werbung wird auch in den Werbebibliotheken von TikTok und Meta gefunden.


4. Supercell (Brawl Stars): Die finnische Gaming-Firma hat Werbung im Fake-Podcast-Look für ihr Mobile Game "Brawl Stars" geschaltet, wie in einem Post in der Social Community Reddit dokumentiert ist.


5. Onlyfy (Recruiting-Dienstleister): Die Xing-Tochter Onlyfy setzt ebenfalls auf diese Strategie und zeigt Mitarbeitende in einem Podcast-Studio, um potenzielle Kandidaten anzusprechen. Die Kampagne wurde offenbar vom Berliner Dienstleister Adslab umgesetzt.