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Call Center in Gefängnisse outsourcen

Wie in den USA will auch die britische Regierung Call Center mit Strafgefangenen betreiben
13.08.12

Wie in den USA will auch die britische Regierung Call Center mit Strafgefangenen betreiben, weil das für Unternehmen eine kostengünstige und "effektive Alternative" zum Outsourcen ins Ausland sei

In den USA werden Strafgefangene schon länger in Call Center beschäftigt. Weil die Gefangenen, die sich mit der Arbeit für Jobs nach dem Ende der Gefängnisstrafe ausbilden wollen oder sollen, wenig verdienen, werden damit hohe Gewinne generiert. So preist Unicor denn auch vor allem an, dass die Arbeitskosten gering sind und Call-Center-Dienste in amerikanischen Bundesgefängnissen auch etwa wegen der Sprachkenntnisse effektiver seien, als wenn sie ins Ausland verlagert werden: "Imagine … All the benefits of domestic outsourcing at offshore prices."

Wie der Guardian nun berichtet, will auch die britische Regierung, die zur Schuldenreduzierung und aus neoliberaler Ideologie, voll auf Privatisierung und schlanken Staat setzt, ebenfalls in Gefängnissen Call Center betreiben. Damit sollen sich die Gefangenen "rehabilitieren", die gleichzeitig in Kontakt mit Kunden kommen und vertrauliche Daten wie Namen, Adressen, Kreditkarteninformationen etc. bearbeiten. Allerdings ist die Firma UrbanData, mit der das britische Justizministerium das Programm starten wollte, gerade Pleite gegangen. Man will aber an den Plänen der versprochenen "fantastischen Rehabilitationsrevolution" festhalten und sucht im Rahmen von ONE3ONE Solutions, das für Gefängnisarbeit in 131 Anstalten zuständig ist, nach Partnern und Kunden.

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